Wir sind die Treibenden. Aber den Schritt der Zeit, nehmt ihn als Kleinigkeit im immer Bleibenden. Alles das Eilende wird schon vorüber sein ; denn das Verweilende erst weiht uns ein. Knaben, o werft den Mut nicht in die Schnelligkeit, nicht in den Flugversuch. Alles ist ausgeruht : Dunkel und Helligkeit, Blume und Buch.
Drei Sonette an Orpheus
Song Cycle by Didier Graeffe
1. Wir sind die Treibenden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 1, no. 22
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Singe die Gärten, mein Herz  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Singe die Gärten, mein Herz, die du nicht kennst; wie in Glas eingegossene Gärten, klar, unerreichbar. Wasser und Rosen von Ispahan oder Schiras, singe sie selig, preise sie, keinem vergleichbar. Zeige, mein Herz, daß du sie niemals entbehrst. Daß sie dich meinen, ihre reifenden Feigen. Daß du mit ihren, zwischen den blühenden Zweigen wie zum Gesicht gesteigerten Lüften verkehrst. Meide den Irrtum, daß es Entbehrungen gebe für den geschehnen Entschluß, diesen: zu sein! Seidener Faden, kamst du hinein ins Gewebe. Welchem der Bilder du auch im Innern geeint bist (sei es selbst ein Moment aus dem Leben der Pein), fühl, daß der ganze, der rühmliche Teppich gemeint ist.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 2, no. 21
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 160