Den Strauß, den mir Mathilde band
Und lächelnd brachte, mit bittender Hand
Weis ich ihn ab - Nicht ohne Grauen
Kann ich die blühenden Blumen schauen.
Sie sagen mir, daß ich nicht mehr
Dem schönen Leben angehör,
Daß ich verfallen dem Totenreiche,
Ich arme unbegrabene Leiche.
Wenn ich die Blumen rieche, befällt
Mich heftiges Weinen - Von dieser Welt
Voll Schönheit und Sonne, voll Lust und Lieben,
Sind mir die Tränen nur geblieben.
[ ... ]
An Mathilde: (Heinrich Heine) eine Kantate
Song Cycle by Luigi Dallapiccola (1904 - 1975)
1. Den Strauß, den mir Mathilde band  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Gedächtnisfeier  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Keine Messe wird man singen, Keinen Kadosch wird man sagen, Nichts gesagt und nichts gesungen Wird an meinen Sterbetagen. Doch vielleicht an solchem Tage, Wenn das Wetter schön und milde, Geht spazieren auf Montmartre Mit Paulinen Frau Mathilde. Mit dem Kranz von Immortellen Kommt sie, mir das Grab zu schmücken, Und sie seufzet: «Pauvre homme!» Feuchte Wehmut in den Blicken. Leider wohn ich viel zu hoch, Und ich habe meiner Süßen Keinen Stuhl hier anzubieten; Ach! sie schwankt mit müden Füßen. Süßes, dickes Kind, du darfst Nicht zu Fuß nach Hause gehen; An dem Barrieregitter Siehst du die Fiaker stehen.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Gedächtnisfeier", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lazarus, no. 12
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. An die Engel  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Das ist der böse Thanatos, Er kommt auf einem fahlen Roß; Ich hör den Hufschlag, hör den Trab, Der dunkle Reiter holt mich ab - Er reißt mich fort, Mathilden soll ich lassen, Oh, den Gedanken kann mein Herz nicht fassen! Sie war mir Weib und Kind zugleich, Und geh ich in das Schattenreich, Wird Witwe sie und Waise sein! Ich laß in dieser Welt allein Das Weib, das Kind, das, trauend meinem Mute, Sorglos und treu an meinem Herzen ruhte. Ihr Engel in den Himmelshöhn, Vernehmt mein Schluchzen und mein Flehn: Beschützt, wenn ich im öden Grab, Das Weib, das ich geliebet hab; Seid Schild und Vögte eurem Ebenbilde, Beschützt, beschirmt mein armes Kind, Mathilde. Bei allen Tränen, die ihr je Geweint um unser Menschenweh, Beim Wort, das nur der Priester kennt Und niemals ohne Schauder nennt, Bei eurer eignen Schönheit, Huld und Milde, Beschwör ich euch, ihr Engel, schützt Mathilde.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "An die Engel", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lazarus, no. 15
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