Du bist gestorben und weißt es nicht, erloschen ist dein Augenlicht, erblichen ist dein rotes Mündchen, und du bist tot, mein totes Kindchen. In einer schaurigen Sommernacht hab ich dich selber zu Grabe gebracht; Klaglieder die Nachtigallen sangen, die Sterne sind mit zur Leiche gegangen. Der Zug, der zog den Wald vorbei, dort widerhallt die Litanei; die Tannen, in Trauermänteln vermummet, sie haben Totengebete gebrummet. Am Weidensee vorüber gings, die Elfen tanzten inmitten des Rings; sie blieben plötzlich stehn und schienen uns anzuschaun mit Beileidsmienen. Und als wir kamen zu deinem Grab, da stieg der Mond vom himmel herab. Er hielt eine Rede. Ein Schluchzen und Stöhnen, und in der Ferne die Glocken tönen.
Vier Lieder
Song Cycle by Henrik Rung (1807 - 1871)
2. Der Liebe Leichenbegängnis  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Altes Lied", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lamentationen, no. 13
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