Wohlauf, zum heil'gen Land, ihr Christen all, der Türken Wut droht uns'rer Kirche Fall; vom Tempel stürzen sie das Kreuz herab und frech entweih'n sie uns'res Heilands Grab. Darum zum Kampf, und haltet tapfer'n Stand! Wohlauf zum heil'gen Land! Und du vor Allen, stürze rasch ins Feld, du Löwe Englands, du, des Kreuzzugs Held, o Richard Löwenherz, des Siegergang begeistert folgt der Dichter und sein Sang, du, den kein Sterblicher noch überwand, wohlauf, ins heil'ge Land! Mit dir vereint sind all' wir, die hier steh'n, bereit zum Siegen oder Untergeh'n; nun hilf uns du, der gläub'gen Christen Gott, lass rächen uns der Heiden frevlen Spott und glücklich wiederseh'n der Heimat Strand. Wohlauf, ins heil'ge Land!
Blondel de Nesle
Song Cycle by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Kreuzlied
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Der Braut seines Herrn (Berengaria von Navarra)
In fins'trer Wetternacht erscheinet süß und mild des keuschen Mondes Bild mit seiner stillen Pracht, die siegendhell uns lacht, wenn sie durch Wolken bricht. Du gleichst der sanften Glut, o Herrin, hold und rein, trittst friedebringend ein in Krieges Lärm und Wut und füllst des Königs Mut mit zarter Minne Licht.
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Da Cypern erobert war
Endlich nun, nach langen Mühen leuchtet uns des Sieges Glück, wir gewannen dich zurück, schöne Insel, deren Blühen, einst so reich, vor kurzem noch welkte unter'm Heidenjoch. Heit'res Kind der blauen Wellen, bleibe unser immerdar. Mag der Türken freche Schar stets an deinem Strand zerschellen. Ungefährdet sei hinfort uns'res Glaubens schöner Hort.
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Vermählungsgesang
Lasst ruhen, lasst ruhen den lärmenden Streit, in Freuden und Wonnen verfliege die Zeit. Wie die Lerche begrüßt mit jubelndem Schlag nach dem Winter den ersten Frühlingstag, so schwinge sich nun meines Liedes Schall über alles, was lebet im Weltenall; denn heute, o hört es, wird angetraut der edelste Ritter der herrlichsten Braut. Das tönt durch die wogende Meeresflut, durch die Wolken tönt's in der Abendglut, es hören's die Blumen in Feld und Au, zu den Vögeln dringt es im Himmelsblau. Und aller Herzen erfüllet der Klang, und sie stimmen ein in den Jubelsang: "Ja heute, o hört es, wird angetraut der edelste Ritter der herrlichsten Braut!"
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Unter den Palmen
Palmen wiegen, leicht sich biegen über heißem Wüstensand. Liebesschwingen leis' mich bringen hin zum fernen Heimatland. Mag entzückend, mag berückend mich des Ostens Pracht umwehen, dennoch werde, teure Erde, jubelnd ich dich wiedersehen. Dein auch denk' ich, Tränen schenk' ich dir zumeist, von der ich schied, ferne Süße, die ich grüße, bis im Wind verhallt mein Lied. Holde Treue, stets aufs Neue steht vor mir dein Bildnis hehr, deinetwillen nie zu stillen ist mein Wunsch der Wiederkehr.
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Under the palms", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
6. Vor Jerusalem
So steht am Ziele unser heißes Streben; o heil'ge Stadt; schwer brachen wir uns Bahn zu dir, und mancher büßte mit dem Leben, der sich als Sieger hoffte dir zu nah'n. Ja, Tausende wohl vielen, die gestritten und kühnlich starben für des Heilands Grab; Kaum hätten wir ertragen, was wir litten, wenn neue Hoffnung uns nicht Tröstung gab. Doch nun die Heiden wollen ganz wir zwingen, in deren Hand wir dich, o heil'ge, seh'n, und ohne Zagen wieder dich erringen, denn Mut und Glaube kann nicht untergeh'n.
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler7. Abschied vom heiligen Land
Leb' wohl, des Morgens Herrlichkeit, wo stets die Sonne lacht; ich ziehe fort von dir so weit und deiner Märchenpracht. Denn Sehnsucht nach dem heim'schen Strand erfüllt die Seele mir, wo meines Glückes Wiege stand, sie reißt mich fort von dir. Hemmt auch die Träne nicht mein Lied, und wird nicht trüb mein Blick, doch mahnt das Herz mich, wenn ich schied, an all dein Zauberglück. Ich preise laut die Schönheit dein und deiner Wunder Strahl, gedenk' daran im Abendschein - leb' wohl viel' Tausendmal.
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler8. Ballade vom blutigen Gewand
Es war wohl in der Stadt Benevent vor Sankt Johannis Tag; ein tapf'rer Ritter, Thomas von Kent, schlaflos im Zelte lag. "Von England kam zum Turnier ich her, die Liebe im Herzen mich drücket so schwer, des Fürsten Tochter ich einzig begehr', die nicht gewinnen ich mag." Da naht sich ein Page eilig und sacht: "Mich sendet die Herrin mein. Die will, dass dies Kleid dir sei überbracht, und nennt sich die Dame dein, wenn's morgen dich decket beim Ritterstreit." Der Page enteilt; mit Innigkeit drückt das Gewand, so wallend und weit, der Ritter ans Herze sein. Und als beim Turnier am anderen Tag wohl fochten die Ritter voll Mut, da führt' auch Herr Thomas manch wuchtigen Schlag, das Kleid ganz bedecket mit Blut. Kein anderer Held vor ihm hielt Stand, von allen ward er als Sieger erkannt; da sendet zuletzt er das Blutgewand zu seiner Herrin gut. Und als nun der Edlen und Damen Kranz zur Messe geordnet den Zug, die Fürstentochter ob all ihrem Glanz das Kleid voll von Blute trug. Der Fürst ersah es und rief voll Wut: "Verbannt sei mit ihm, der dies für dich tut; deine Minne, für die vergoss er sein Blut, sie lohn' ihm nun ohne Trug." Da erhebt sich Herr Thomas in tönender Hall', da des Fürsten Wort so entbrennt, und durchdringt das Tosen mit rufendem Schall: "So sei es denn, Fürst Benevent! Du selbst gabst mir deiner Tochter Hand; doch verschmerzen soll sie bald ihren Stand, wenn ich wohl im fröhlichen Engeland sie heiße die Gräfin von Kent."
Text Authorship:
- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt [an adaptation]
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "The Bloody Vest"
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Researcher for this page: Johann Winkler9. Da der König gefangen war
Die Lieder sind verklungen ob tiefer Schmerzensnot, die Laute ist zersprungen, und auch mein Herz ist tot. Mein König ist gefangen in finst'rer Kerkersnacht; zu ihm muss ich gelangen trotz arger Feinde Macht. Nach ihm nur fühl' ich immer das Sehnen in der Brust; er hört den Klang ja nimmer, dem er gelauscht mit Lust. Zu ihm nun muss ich eilen wohl über Meer und Land und will nicht eher weilen, bis ich ihn wieder fand.
Text Authorship:
- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler10. Da der König befreit war
Nun ist das Leben aufgegangen mit neuer, lichter Morgenpracht, nun ist nach qualenvollem Bangen zur Freude Herz und Licht erwacht. Es schließt mit Wonnen unermessen die Brust dem jungen Tag sich auf und hat im Augenblick vergessen zwei tränenvoller Jahre Lauf. Er, den so lang' ich musste missen, mein König - unverhofftes Glück! - kehrt in sein Land, dem er entrissen, und in des Freundes Arm zurück. Es wandelt sich der Sang voll Schmerzen in einen einz'gen Jubelschrei, und jauchzend tönt's aus tiefstem Herzen: "Ich hab' ihn wieder! Er ist frei!!"
Text Authorship:
- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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Researcher for this page: Johann Winkler11. Rückkehr in die Heimat
Verstumme, o Klage, der Freude gib Raum; o schönster der Tage, ich fasse dich kaum! Laut preiset, ihr Lieder, welch Glück mir entstand; ich sehe dich wieder, o Engeland! Dem König zur Seite zurück kehr' ich dir, nach härtestem Streite - willkommen denn mir! Dein Himmel schaut nieder auf Meer und auf Strand; ich sehe dich wieder, o Engeland! Und neu mir zur Wonne naht Minne heran, mein Stern, meine Sonne, bald strahlst du mich an. Laut preiset, ihr Lieder, was all ich hier fand; ich sehe dich wieder, o Engeland!
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- by Helene Raff (1865 - 1942), as Helge Heldt
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