Wie ein Schwarm schreiender Vögel Stürzen sich die Erinnerungen Unter das gelbe Laub meines Lebensbaumes, Dessen gebeugter Stamm sich spiegelt im bitteren Bache der Reue, Stürzen sich lärmend, Bis sie im schlaffen Winde hinsterben, verstummen Und nichts mehr tönt Als die feierliche Stimme, o deine. Nichts als die schmachtende arme Stimme des Vogels, Stimme meiner ersten und unaustilglichen Liebe, Tönt im trüben Mond, welcher steigt Durch die schwere, stumme Nacht auf Und schwebt - Und im Wind, Welcher anrührt meinen fröstelnded Baum Und darin den schluchzenden Vogel.
Chöre für Doris
Song Cycle by Karlheinz Stockhausen (1928 - 2007)
1. Die Nachtigall
Text Authorship:
- by Georg von der Vring (1889 - 1968) [an adaptation]
Based on:
- a text in French (Français) by Paul Verlaine (1844 - 1896), "Le Rossignol", appears in Poèmes saturniens, in 3. Paysages tristes, no. 7, Paris, Alphonse Lemerre, first published 1866
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Armer junger Hirt
Angst hab' ich vor Küssen, Als wären sie Bienen, Wozu sie nur dienen! Ach, wird man es müssen? Angst hab' ich vor Küssen! Zwar lieb' ich mein Kätchen - Das mag ihr genügen. Ein kitzliges Mädchen Mit länglichen Zügen. Ach, liebt' ich kein Kätchen! Daß sie mir verlobt ist: Schon gut; aber müssen, Was sie noch erprobt ist: Umarmen und küssen... Wo nichts als verlobt ist! Am Valentinstage Da soll ich sie treffen. Was ich ihr nur sage? Nichts kann mich mehr äffen, Als Valentinstage! Angst hab' ich vor Küssen, Als wären sie Bienen, Wozu sie nur dienen? Ach, wird man es müssen? Angst hab' ich vor Küssen!
Text Authorship:
- by Georg von der Vring (1889 - 1968)
Based on:
- a text in French (Français) by Paul Verlaine (1844 - 1896), "A poor young shepherd", appears in Romances sans paroles, in Aquarelles, no. 5, first published 1874
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Agnus Dei
Es sucht das Lamm die Bitterkeit der Heide, Zieht Salz dem Zucker vor auf seiner Weide. Sein Schritt wird laut im Staub, Daß ich ihn nicht vom Regen unterscheide. Will es sein Ziel, so ist nichts anzufangen. Kopfstoßend starr stemmt es sein Verlangen, Dann blökt es seiner Mutter zu, der bangen. Lamm Gottes, das der Menschen Heil beginnt, Lamm Gottes, das uns zählt und kennt und findt, Lamm Gottes, sieh, erbarm dich dessen, was wir sind. Gib uns den Frieden, nicht den Krieg bescher. Lamm, schrecklich in des rechten Zornes Wehr, O du einz'ges Lamm, Gott und Gottvaters Einziger.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Based on:
- a text in French (Français) by Paul Verlaine (1844 - 1896), "Agnus Dei", appears in Liturgies intimes, no. 16, first published 1892
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]