Die blätterlosen Pappeln stehn so fein, So schlank, so herb am abendfahlen Zelt. Die Amseln jubeln wild und bergquellrein, Und wunderlich in Ahnung ruht die Welt. Gespenstische Gewölke, schwer und feucht, Zerschatten den noch ungesternten Raum Und übergraun, im sinkenden Geleucht, Gebirg und Grund, ein krauser, trunkner Traum ...
Vorfrühling
Song Cycle by Marius Flothuis (1914 - 2001)
1.  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Vorfrühling", written 1910
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2.  [sung text not yet checked]
Es [läuft]1 der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Er hat sich gewiegt, Wo Weinen war, Und hat sich geschmiegt In zerrüttetes Haar. Er schüttelte nieder Akazienblüten Und kühlte die Glieder, Die atmend glühten. Lippen im Lachen Hat er berührt, Die weichen und wachen Fluren durchspürt. Er glitt durch die Flöte, Als schluchzender Schrei, An dämmernder Röte Flog er vorbei. Er flog mit Schweigen Durch flüsternde Zimmer Und löschte im Neigen Der Ampel Schimmer. Es läuft der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Durch die glatten Kahlen Alleen Treibt sein [Wehen]2 Blasse Schatten Und den Duft, Den er gebracht, Von wo er gekommen Seit gestern nacht.
Text Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Vorfrühling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Early spring", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Avant printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Annuncio di primavera", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hugo von Hofmannsthal, Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe, Herausgegeben von Rudolf Hirsch, Clemens Köttelwesch, Heinz Rölleke, Ernst Zinn, Band 1, Gedichte I, Herausgegeben von Eugene Weber, Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 1984, pages 26-27.
1 Franckenstein: "weht"; further changes may exist not shown above.2 Frankenburger: "Wehn"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Christoph Gaiser
3. Härte schwand  [sung text not yet checked]
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau, greifen nach der Erde aus dem Raum. Wege gehen weit uns Land und Zeigens. Unvermutet siehst du seines Steigens Ausdruck in dem leeren Baum.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Vorfrühling", appears in Die Gedichte 1922-1926
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]