[Du]1 rote Rose auf grüner Heid', Wer hieß dich blühn? Du heißes Herz in tiefem Leid, Was will dein Glühn? Es braust der Sturm vom Berg herab, Dich knickt er um; Es gräbt die Liebe ein stilles Grab, Du bist dann stumm. Denk nicht an Tod, an Leben denk In Lieb und Lust, Dich selber wirf als dein Geschenk An meine Brust. Ich weiß es ja, daß du mich liebst In Überfluß, O Seligkeit! wenn du mir giebst Den ersten Kuß. Geschrieben steht am Sternenzelt, Du wärest mein; Was fragt die Liebe nach der Welt Und ihrem Schein? Um meinen Nacken schling den Arm, Preß Mund auf Mund, Ruhst anders nicht so süß und warm Im weiten Rund. Versink, vergiß im Wonnerausch Der Erde Zeit, Giebst für den Augenblick in Tausch Die Ewigkeit. Komm! daß du meine Sehnsucht stillst, O Königin! Und wenn du meine Seele willst, So nimm sie hin!
Sechs Lieder aus Wolff's "Der Rattenfänger von Hameln"
Song Cycle by E. Steinbach
1. Du rothe Ros' auf grüner Haid'  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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1 Scherff: "Die"; further changes may exist not noted.
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2. Zwei Sterne machen mich jung und alt  [sung text not yet checked]
Zwei Sterne machen mich jung und alt Und haben über mich alle Gewalt Mit ihrem Blitzen und Blinken; Ich weiß auch einen rothen Mund, Ach! daran könnt' ich mich gesund Von allen Schmerzen trinken. Doch Eine geht dahin und lacht Und will mich nicht verstehen, Wie der Sommer in seiner Pracht Nichts weiß von des Winters Wehen. Die Vöglein singen das alte Lied, Daß nie von Leide sich Liebe schied, Ich schweige in sehnenden Ängsten. Ich wollte, es käme im Abendroth Den Weg mir entgegen der bleiche Tod Und spräche: Nun littst du am längsten! Wohl mag sich freuen am Sonnenstrahl Der Frohe auf Bergesgipfel, Ich liege klagend im schattigen Thal, Und oben glänzen die Wipfel.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure
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Confirmed with Julius Wolff, Der Rattenfänger von Hameln. Eine Aventiure, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1875, page 189.
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3. Rothhaarig ist mein Schätzelein  [sung text not yet checked]
Rothhaarig ist mein Schätzelein, Rothhaarig wie ein Fuchs, Und Zähne hat's wie Helfenbein Und Augen wie ein Luchs. Und Wangen wie ein Rosenblatt Und Lippen wie ein Kirsch, Und wenn es ausgeschlafen hat, So schreitet's wie ein Hirsch. Im Köpfchen sitzt ihm ein Kobold, Ein Grübchen in dem Kinn, Ein Herzchen hat es klar wie Gold Und kreuzfidelen Sinn. Wie Silberglöcklein spricht's und lacht's, Wie eine Lerche singt's, Und tanzen kann's und Knixe macht's, Und wie ein Heuschreck springt's. Und lieben thut's mich, Zapperlot! Das weiss was Lieben heisst, Und küsst es mich -- Schockschwerenoth! Ich denk' manchmal, es beisst. Doch weiter kriegt ihr nichts heraus, Und fragt ihr früh und spat, Es kratzt mir sonst die Augen aus, Wenn ich noch mehr verrath.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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4. Siehst du über jenen Hügeln  [sung text not yet checked]
Siehst du über jenen Hügeln Hoch den Falken dort? Trüg' er doch auf seinen Flügeln Meine Sehnsucht fort! Oder könnt' ich sie versenken In die tiefe See, Müßte deiner nicht gedenken Mit der Brust voll Weh. Immer hör' ich noch das Rufen Von des Wächters Horn, Klang von fremden Rosseshufen, Und des Ritters Sporn. Seh' noch deines Schleiers Winken, Als ich ritt hindann, Lustig schmetterten die Zinken Dem betrübten Mann, Und auf meinen Lippen brennet Noch dein letzter Kuß; Was uns scheidet, was uns trennet. Ist's nur Berg und Fluß? Ach! es spiegelt in dem Thaue Sich ein bleiches Bild, Deine Augen, holde Fraue, Glänzen sternenmild. Und du breitest deinem Lieben Wohl die Arme aus, Fliegt hinan, vom Mönch geschrieben, Brieflein dir und Strauß. Bin zurück aus weiter Fremde, Unterm Pilgerkleid Trage ich das Panzerhemde, Waffen und Geschmeid. Bin gefahren durch die Lande, Nie du mich verbannt, Bringe von dem Turbanbande Dir den Adamant. Nimmer, Herrin, werd' ich weichen, Bis du mich erhört, Will mich in den Burghof schleichen, Thürmer ist bethört. Öffne, öffne mir die Pforte In verschwiegner Nacht, Wie's verheißen deine Worte, Deines Lächelns Macht. Will auf deinein rothen Munde Finden süßen Trank Und in trautem Liebesbunde Meinen Minnedank.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg'  [sung text not yet checked]
Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg', Und wenn mit des Kaisers Schwert ich schlüg', Ich wüßt' eine Wundermäre; Ich spräche wohl heilig mein Herzenslieb Und schlüge zum Ritter den Tugenddieb, Wenn ich und kein Andrer es wäre. Komm, komm, viellieber Geselle mein, Du wilder Falke, kehr' ein, kehr' ein! Ich weiß einen Himmel auf Erden; Und wenn du auch noch kein Ritter bist, Und wenn auch dein Lieb keine Heilige ist, Da können wir selig werden.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Lass mich dir sagen, lass mich dir singen  [sung text not yet checked]
Laß mich dir sagen, laß mich dir singen, Daß ich dich liebe, du herzige Maid, Ach! mich umsauset ein Schwingen und Klingen, Herz will mir springen, Weiß nicht, vor Glück oder Leid. Wenn ich dich sehe, nahe und ferne, Geht mit mir Alles auf Erden rundum, Daß meinen Namen ich gerne verlerne, Himmlische Sterne, Tanzet um's Liebchen herum! Habe geschworen mit Weinen und Lachen: Mein muß sie werden, und mein wird sie doch! Und ob dich Riesen und Drachen bewachen, Auch aus dem Rachen Riß' ich der Hölle dich noch. Sieh! und da bin ich; nun will ich dich drücken, Drücken dich fest an die klopfende Brust, Laß dich von Liebesentzücken berücken, Ging auch in Stücken Welt vor der ewigen Lust!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Confirmed with Der Rattenfänger von Hameln: eine Aventiure von Julius Wolff, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1894, pages 46-47.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler