Der Zaunpfahl trug ein Hütlein weiß, Die Sonn' hat's ihm genommen, Nach Lichtmeß traut kein Fuchs dem Eis, Der Frühling ist gekommen. Voll Blüthen steht der Dornenstrauch, Laut summt es in der Linde, Und Rosenduft und Aehrenrauch Ziehn mit dem Abendwinde. Wird schon im Feld das Korn gemäht, Darfst du nach Früchten greifen, Doch was nur selbst, mein Herz, gesät, Das laß du ruhig reifen. Es ist und bleibt doch immerdar Ein Kommen und ein Wandern Von einem Jahr zum andern Jahr, Von einem Tag zum andern.
Vier Lieder aus "Der Rattenfänger von Hameln" und "Der wilde Jäger" von Julius Wolff
Song Cycle by Paul Schumacher
1. Der Zaunpfahl trug ein Hütlein weiss  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg'  [sung text not yet checked]
Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg', Und wenn mit des Kaisers Schwert ich schlüg', Ich wüßt' eine Wundermäre; Ich spräche wohl heilig mein Herzenslieb Und schlüge zum Ritter den Tugenddieb, Wenn ich und kein Andrer es wäre. Komm, komm, viellieber Geselle mein, Du wilder Falke, kehr' ein, kehr' ein! Ich weiß einen Himmel auf Erden; Und wenn du auch noch kein Ritter bist, Und wenn auch dein Lieb keine Heilige ist, Da können wir selig werden.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Ein lustig Vierblatt war einmal  [sung text not yet checked]
Ein lustig Vierblatt war einmal Von Frohen, Wohlgemuthen, Sie zogen über Berg und Thal Und wanderten und ruhten. Der Eine, der hieß Dürstemund Und Lachemund sein Schätzchen, Der Andere hieß Singemund Und Küssemund sein Kätzchen. Wenn Singemund ein Liedel sang, Saß Küssemund daneben; Wenn Dürstemund das Krügel schwang, Ließ Lachemund ihn leben; Wenn Küssemund das Mäulchen blies, Thät Singemund schon winken; Wenn Lachemund die Perlen wies, Konnt' Dürstemund nicht trinken. Und manchesmal von ungefähr Gab's wunderbare Irrung, Aus Rand und Band, die Kreuz und Quer Kam Alles in Verwirrung, Daß Singemund und Lachemund Sich nicht zu scheiden wußten Und Dürstemund und Küssemund Die Flammen löschen mußten. Es kam auch vor, daß Singemund Ein Dürsten wohl verspürte, Und daß gar lieblich Dürstemund Ein Singen auch vollführte, Und dann geschah's, daß ihm zu lieb Lachmund ans Küssen dachte Und Küssemund nichts übrig blieb, Als daß sie saß und lachte.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Es wartet ein bleiches Jungfräulein  [sung text not yet checked]
Es wartet ein bleiches Jungfräulein Den Tag und die dunkle Nacht allein Auf ihren Herzliebsten am Wege, Wegewart! Wegewart! Sie spricht: Und wenn ich hier Wurzeln schlag Und warten soll bis zum jüngsten Tag, Ich warte auf ihn am Wege, Wegewart! Wegewart! Vergessen hat sie der wilde Knab', Und wo sie gewartet, da fand sie ihr Grab, Ein Blümelein sprießet am Wege, Wegewart! Wegewart! Der Sommer kommt und der Sommer geht, Der Herbstwind über die Haide [weht]1, Das Blümlein wartet am Wege, Wegewart! Wegewart!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der Wilde Jäger. Eine Waidmannsmär von Julius Wolff, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1879, pages 65-66.
1 Reinecke : "geht" (typo?Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]