Ach, könnt' ich einsam sein, so ganz entfernt vom Leben, mir selbst nur hingegeben, da wäre Wonne mein. Im tiefsten, fernsten Tal tief grüne Wälder höhen, wo Wind und Flut nur gehen, und Sonn' und Mondesstrahl. Ach, da für ew'ge Zeit mich ungestört ergeben heimlichem Traumesleben, still froher Sinnigkeit. Doch nein, doch nein! Mir wär' es Pein! Kaum labt der Traum den Kranken, so kommen schon Gedanken. Ich kann nicht einsam sein.
Trümmer : Vier Gedichte
Song Cycle by Gustav Barth (1818 - 1897)
1. Einsam  [sung text checked 1 time]
Text Authorship:
- by Ludwig, Edler von Löhner (1812 - 1852), as Ludwig Reland
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Researcher for this page: Johann Winkler2. In der Nacht  [sung text not yet checked]
Der Mond ist aufgegangen, [Die goldnen Sternlein prangen]1 Am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weisse Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille, Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt. Seht ihr den Mond dort stehen? - Er ist nur halb zu sehen, Und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, Die wir getrost belachen, Weil unsre Augen sie nicht sehn. Wir stolze Menschenkinder Sind eitel arme Sünder, Und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinnste Und suchen viele Künste, Und kommen weiter von dem Ziel. Gott, laß [uns dein Heil]2 schauen, Auf nichts Vergänglichs trauen, Nicht Eitelkeit uns freun! Laß uns einfältig werden, Und vor dir hier auf Erden Wie Kinder fromm und fröhlich seyn! * * * Wollst endlich sonder Grämen Aus dieser Welt uns nehmen Durch einen sanften Tod! Und, wenn du uns genommen, Laß uns [im]3 Himmel kommen, Du [unser Herr und unser]4 Gott! So legt euch denn, ihr Brüder, In Gottes Namen nieder; Kalt ist der Abendhauch. Verschon' uns, Gott! mit Strafen, Und laß uns ruhig schlafen! Und unsern kranken Nachbar auch!
Text Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Abendlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Evening Song", copyright ©
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Evening song", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto della sera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, IV. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Friedrich Perthes in Hamburg. [1782], pages 91-92; with Poetische Blumenlese für das Jahr 1779. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn, pages 184-186; and with Johann Gottfried Herder's Volkslieder. Nebst untermischten andern Stücken. Zweyter Theil. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1779, pages 297-298.
Note: Herder's Volkslieder prints only the first five stanzas, and Claudius (in his ASMUS complete edition) separates the first five stanzas with three asterisks from the remaining two.
1 This line is a quotation from Paul Gerhardt's 'Nun ruhen alle Wälder' (a text in the same verse form used by Claudius here)2 Geisler, Gernsheim, Schubert: "dein Heil uns"
3 Claudius (Musenalmanach), Geisler, Gernsheim: "in"
4 Claudius (Musenalmanach): "lieber treuer frommer"
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3. Die Wasserlilie  [sung text checked 1 time]
Der Mond schaut fern herüber, der See schweigt wie im Traum, da steh' ich am Gestade und lausch', und atme kaum. Die Wasserlilie hebet sich empor mit weißer Brust, sie schüttelt die gold'nen Locken, sie bebt vor Schmerz und Lust. Sie lauscht und tauchet nieder und kühlt im Bad die Glut; sie taucht empor und nahet, sie zieht mich in die Flut.
Text Authorship:
- by Ludwig, Edler von Löhner (1812 - 1852), as Ludwig Reland
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Schwalbenpost  [sung text checked 1 time]
Schwalbe, Schwalbe unterm Dache, heute sollst du Botin sein, sollst dies gold'ne Ringlein tragen zu der bösen Liebsten mein. Schwalbe, willst du Dank verdienen, musst du's Köpfchen neigen fein, musst zur demutsvollen Botschaft scharren mit dem Füßchen klein. Schwalbe, hast du's auserzählet, fliege fort, lass sie allein, denn es wollen Mädchen immer ihre eig'nen Boten sein.
Text Authorship:
- by Ludwig, Edler von Löhner (1812 - 1852), as Ludwig Reland
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