Was such ich in den Wäldern auf? Ist es das scheue Wild? Es ruhe! denn in meinem Lauf Umschwebt mich nur dein Bild. O wenn in gleichem milden Licht Das meine dir erschien, Du würdest -- ach! du würdest nicht Des Jägers Anblick fliehn. Der von der Sehnsucht Bangigkeit Ergriffen, und gedrückt Von Ahndungen, durch Raum und Zeit Dir nach, zum Himmel blickt. Er spendet Frieden aus. Warum Ward nicht auch mir ein Theil? Ist die Natur für mich nur stumm, Ihr Gipfel mir zu steil? -- Ob schon der Mond die Wolken theilt, Zertheilt er doch den Schmerz In meinem Herzen nicht; es heilt Das Grab nur solch ein Herz; Das, als es brach ins Thal der Ruh Dein Bild hinüber trug -- Und dieses Herz verschmähtest du, Als es für dich noch schlug!
[Drei] Gesänge mit Begleitung des Piano-Forte, 15e Sammlung
Song Cycle by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817)
1. Des Jägers Abendlied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Moritz August von Thümmel (1738 - 1817), "Des Jägers Abendlied" [author's text not yet checked against a primary source]
2. Das Geheimnis  [sung text not yet checked]
Sie konnte mir kein Wörtchen sagen, Zu viele Lauscher waren wach, Den Blick nur durft ich schüchtern fragen, Und wohl verstand ich, was er sprach. Leis [komm']1 ich her in deine Stille, Du schön belaubtes [Buchenzelt]2, Verbirg in deiner grünen Hülle Die Liebenden dem Aug' der Welt! Von ferne mit verworrnem Sausen Arbeitet der geschäft'ge Tag, Und durch der Stimmen hohles Brausen Erkenn' ich schwerer Hämmer Schlag. So sauer ringt die kargen Loose Der Mensch dem harten Himmel ab, Doch leicht erworben, aus dem Schooße Der Götter fällt das Glück herab. Daß ja die Menschen nie es hören, Wie treue Lieb' uns still beglückt! Sie können nur die Freude stöhren, Weil Freude nie sie [selbst entzückt]3. Die Welt wird nie das Glück erlauben, Als Beute [wird es nur]4 gehascht, Entwenden mußt du's oder rauben, Eh [dich die Mißgunst]5 überrascht. Leis auf den Zähen kommt's geschlichen, Die Stille liebt es und die Nacht, Mit schnellen Füßen ist's entwichen, Wo des Verräthers Auge wacht. O schlinge dich, du sanfte Quelle, Ein breiter Strom um uns herum, Und drohend mit empörter Welle Vertheidige dieß Heiligthum.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Das Geheimniß", written 1797, first published 1798 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El secret", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De geheime schuilplaats", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "The secret", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le secret", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, pages 15-16; and with Musen-Almanach für das Jahr 1798. herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 299-300.
1 Schiller (Musenalmanach): "schleich"2 Schubert (D. 250, Neue Gesamtausgabe): "Buchengrün"
3 Schmezer: "selbst, nie entzückt"
4 Schubert (D. 793): "nur wird es"
5 Schmezer: "die Mißgunst uns"
See also Zelter's Im Garten which uses some pieces from this poem.
Research team for this text: Ulrich Eisenlohr , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
O, traget mich, ihr sehnsuchtsvollen Blicke, Hin in das Land, wo meine Laura lebt! Daß ich sie, der mein Herz voll Inbrunst bebt, Noch einmal liebend an den Busen drücke -- Lebst du dort oben in den fernen Reichen, Stehst du ein Engel in der Engel Chor, So hebe liebend mich zu dir empor, Erscheine mir mit einem Liebeszeichen! -- Und eine hohe himmlische Gestalt Ergriff mich Sehnenden mit sanfter Hand, Sie sah mich mit seelenvoller Milde Und faßte mich mit liebender Gewalt -- Ich schaute bebend auf -- doch ach! sie schwand Hinüber in die seligen Gefilde!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( 'C. S.' ) , "An Laura" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Zeitung für die elegante Welt, sechster Jahrgang, Leipzig: bei Georg Voß. Appears in Issue no. 24, dated Dienstags den 25. Februar 1806, page 190, attributed to "C. S.".
Researcher for this text: Melanie Trumbull