Unter den Linden, an der Heide, Wo beim Ritter ich [mein vergass]1, Möget ihr finden für uns Beide Hingebettet Blumen und Gras. Vor dem Wäldchen im stillen Tal, Tandaradey! Flötete die Nachtigall. Glühend die Wangen, sanft gedrungen Naht' ich jenem Bezirk der Lust, Küssend empfangen, froh umschlungen Sank ich an des Liebenden Brust, Und wir küssten die Lippen wund, Tandaradey! Noch ist brennend rot der Mund. Siehe, mein Lieber schaffte sinnig Uns von Blumen ein Lager dort; Geht wer vorüber, lacht er innig Ob dem kunstbereiteten Ort; An den Rosen er merken mag, Tandaradey! Wo mein Haupt umdurftet lag. [Kennte nun jemand, die da lagen, Und ihr Buhlen]2 -- ich schämte mich. Doch es weiss niemand, [weß wir pflagen]3, Als mein Vielgetreuer und ich, Und ein singendes Vögelein, Tandaradey! Das wird kein Verräter sein.
Zwei Männerchöre
Song Cycle by Eduard Kremser (1838 - 1914)
1. Unter den Linden an der Haide  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829), "Das Geheimniss, nach Walter von der Vogelweide" [an adaptation]
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Under der linden"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Johann Christoph Friedrich Haug, Epigrammen und vermischte Gedichten, Berlin, Unger, 1805, pages 103-104.
1 Burgmüller: "minnig sass"2 Burgmüller: "Wüsste nun jemand, was wir sprachen/ Süss mitsammen"
3 Burgmüller: "was wir pflogen"
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2. Lied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich zog mir einen Falken wohl laenger als ein Jahr. Ihr wisst, wie zahm und sittig der schoene Vogel war. Als ich ihm sein Gefieder mit Golde reich umwand, hub er sich in die Wolken, und flog in fernes Land. Mein Falk! ich sah dich wieder, stolz war dein Flug und hoch. Du fuehrst an deinem Fusse den seid'nen Reimen noch, und Gold um dein Gefieder; doch mich vermeidest du. Gott sende jedem Herzen sein holdes Liebchen zu! Bewegt ist meine Seele, Mein Auge thraenenvoll, das ich von meiner Schoenen und Gueten scheiden soll. Verlaeumter, die mich trennten, Euch stuerze Gott in Leid! Gott lohne, wer mich aussoehnt, mit Lieb' und Seligkeit!
Text Authorship:
- by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829), "Lied, nach dem von Kürenberg" [an adaptation]
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Der von Kürenberg (c1139 - 1171), no title
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Confirmed with Johann Christoph Friedrich Haug, Epigrammen und vermischte Gedichten, Berlin, Unger, 1805, pages 215-216.
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