German (Deutsch) translations of Sechs 4 stimmige Lieder für Sopran und Alt, opus 2
by Wilhelm Baumgartner (1820 - 1867)
Der Mond kommt still gegangen Mit seinem [goldnen Schein]1, Da schläft [in]2 holdem Prangen Die müde Erde ein. Im Traum die Wipfel weben, Die Quellen rauschen sacht; Singende Engel durchschweben Die [blaue]3 Sternennacht Und auf den Lüften schwanken Aus manchem treuen Sinn Viel tausend Liebesgedanken Über [die]4 Schläfer hin. [Und]5 drunten im [Thale, da funkeln]6 Die Fenster von Liebchens Haus; Ich aber [blicke]7 im Dunkeln Still in die [Welt]8 hinaus.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Nachtlied", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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View original text (without footnotes)Confirmed with Emanuel Geibel, Gedichte, vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, page 18.
Note: in Lachner's score, the first word of stanza 4 is "Da" but becomes "Und" in the repetition.
1 Bernouilly: "holden Schein"; Thuille: "Silberschein"2 Grimm: "mit"
3 Würst: "laue"
4 Würst: "den"
5 Lachner: "Da"
6 Kinkel: "Thale funkeln", Umlauft: "Tal, da funkeln"
7 Thuille: "blick'"
8 Umlauft: "Nacht"
Die [linden]1 Lüfte sind erwacht, Sie [säuseln und weben]2 Tag und Nacht, Sie [schaffen]3 an allen Enden. O [frischer]4 Duft, o neuer Klang! Nun armes Herze, sey nicht bang! Nun muß sich [Alles, Alles]5 wenden. Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag, Man weiß nicht, was noch [werden]6 mag, Das Blühen [will]7 nicht enden. Es blüht das fernste, [tiefste]8 Thal. Nun armes [Herz]9, vergiß [der]10 Qual! Nun muß sich [Alles, Alles]11 wenden.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.
Note: some editions have a typo in stanza 1, line 2: word 4 is "wehen". Lachner's score also has this typo.
1 Klein: "lauen"2 Kittl: "säuseln, weben"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Kittl, Unger: "süßer"
5 Kittl, Kücken, Hanslick: "Alles"
6 Goetz: "kommen"
7 Goetz: "es will"
8 Kittl: "stillste"
9 Goetz: "Herze"
10 Kittl: "die"
11 Hanslick, Kücken: "Alles"
Vöglein, einsam in dem Bauer, Herzchen, einsam in der Brust, Beide haben große Trauer Um die süße Frühlingslust. Um das Wandern, um das Fliegen In dem Thal von Zweig zu Zweig, Um das Wiegen, um das Schmiegen An die Liebste warm und weich. Vöglein[,] singe deine Klagen, Bis die kleine Brust zerspringt, Herz, mein Herz, auch du wirst schlagen, Bis dein letzter Ton verklingt.
Text Authorship:
- by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817), "Die gefangenen Sänger", written 1816
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Confirmed with Die Sängerfahrt. Eine Neujahrsgabe für Freunde der Dichtkunst und Mahlerey, gesammelt vom Friedrich Förste, Berlin: in der Maurerschen Buchhandlung, 1818, page 109.
Lüftchen woher und wohin Trägst du so lieblichen Duft? Sicher mit liebendem Sinn Schönes, Geliebtes dich ruft! Bächlein, woher und wohin Kosend und küssend gelind? Blumen voll freundlichem Sinn Deine Gespielinnen sind. Lerche woher und wohin? Jubelnd der Sonn' an die Brust Schwingt sich dein himmlischer Sinn, hast nur am Himmlischen Lust! Vöglein und Lüftchen und Bach, Könnt' ich nur ziehen mit euch! Liebend den Liebenden nach, Käm' in ein liebliches Reich.
Text Authorship:
- by Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860), "Sehnsucht"
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Confirmed with Liederbuch des deutschen Volkes, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, Leipzig: 1843, p. 144-5
Die Rose blüht, der Liebe süße Blume, sie blickt mich an voll stiller Zärtlichkeit, ihr ist mein Herz, mein ganzes Herz geweiht; und schüchtern nah ich ihrem Heiligthume; denn wonnevoll bebt mein Gemüth, wenn meine Rose, wenn meine Rose blüht. Die Rose blüht, des Frühlings laue Lüfte wehn auf der schönen, buntgestickten Flur, und heiße Liebe athmet die Natur, der Zephyr spielt um ihrer Kelche Düfte; im Wald ertönt der Vögel Lied: die sanfte Rose, die sanfte Rose blüht. Die Rose blüht. Sie hebt die Purpurkrone mit Jugendglanz durch Dunkelgrün empor; ihr huldiget der ganze Blumenflor, der Königin auf ihrem stolzen Throne; mein unaussprechlich Sehnen zieht, mein Sehnen zieht zur Rose, die mir blüht.
Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen Vom Himmel fiel, Hängt nun geronnen heut als Glöckchen Am zarten Stiel. Schneeglöckchen läutet, was bedeutet's Im stillen Hain? O komm geschwind! Im Haine läutet's Den Frühling ein. O kommt, ihr Blätter, Blüt' und Blume, Die ihr noch träumt, All zu des Frühlings Heiligtume! Kommt ungesäumt!
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Schneeglöckchen"
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