German (Deutsch) translations of 5 Lieder, opus 26
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949)
1. Gebet
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Gebet", op. 26 (5 Lieder) no. 1
Language: German (Deutsch)
Die du über die Sterne weg Mit der geleerten Schale Aufschwebst, um sie am ew'gen Born Eilig wieder zu füllen: Einmal schwenke sie noch, o Glück, Einmal, lächelnde Göttin! Sieh, ein einziger Tropfen hängt Noch verloren am Rande, Und der einzige Tropfen genügt, Eine himmlische Seele, Die hier unten in Schmerz erstarrt, Wieder in Wonne zu lösen. Ach! sie weint dir süßrern Dank, Als die andren alle, Die du glücklich und reich gemacht; Laß ihn fallen, den Tropfen!
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Gebet", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
2. Nachts
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Nachts", op. 26 (5 Lieder) no. 2
Language: German (Deutsch)
Ich stehe in Waldesschatten Wie an des Lebens Rand, Die Länder wie dämmernde Matten, Der Strom wie ein silbern Band. Von fern nur schlagen die Glocken Über die Wälder herein, Ein Reh hebt den Kopf erschrocken Und schlummert gleich wieder ein. Der Wald aber rühret die Wipfel Im Traum von der Felsenwand. Denn der Herr geht über die Gipfel Und segnet das stille Land.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben
See other settings of this text.
by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
3. Neue Liebe
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Neue Liebe", op. 26 (5 Lieder) no. 3
Language: German (Deutsch)
Herz, mein Herz, warum so fröhlich, So voll Unruh und zerstreut, Als käme über Berge selig Schon die schöne Frühlingszeit? Weil ein liebes Mädchen wieder Herzlich an mein Herz sich drückt, Schaust du fröhlich auf und nieder, Erd und Himmel dich erquickt. Und ich hab die Fenster offen, Neu zieh in die Welt hinein Altes Bangen, altes Hoffen! Frühling, Frühling soll es sein! Still kann ich hier nicht mehr bleiben, Durch die Brust ein Singen irrt, Doch zu licht ist mir's zum Schreiben, Und ich bin so froh verwirrt. Also schlend'r ich durch die Gassen, Menschen gehen her und hin, Weiß nicht, was ich tu und lasse, Nur, daß ich so glücklich bin.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Neue Liebe", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
See other settings of this text.
by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
4. Trauerstille
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Trauerstille", op. 26 (5 Lieder) no. 4 (1916)
Language: German (Deutsch)
O wie öde, sonder Freudenschall, Schweigen nun Paläste mir, wie Hütten, Flur und Hain, so munter einst durchschritten, Und der Wonnesitz am Wasserfall! Todeshauch verwehte deinen Hall, Melodie der Liebesred' und Bitten, Welche mir in Ohr und Seele glitten Wie der Flötenton der Nachtigall. Leere Hoffnung! nach der Abendröthe Meines Lebens einst im Ulmenhain Süß in Schlaf durch dich gelullt zu sein! Aber nun, o milde Liebesflöte, Wecke mich beim letzten Morgenschein Lieblich statt der schmetternden Trompete.
Text Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), "Trauerstille", appears in Lyrische Gedichte, first published 1789
Go to the general single-text view
by Gottfried August Bürger (1747 - 1794)
5. Mailied
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Mailied", op. 26 (5 Lieder) no. 5 (1916)
Language: German (Deutsch)
Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen Blühten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd', o Sonne! O Glück, o Lust! O Lieb', o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt. O Mädchen, Mädchen, Wie lieb ich dich! Wie blinkt dein Auge, Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft. Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, Die du mir Jugend Und Freud und Mut Zu neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sey ewig glücklich, Wie du mich liebst!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Maylied", written 1771
See other settings of this text.
See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)