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German (Deutsch) translations of Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung, opus 4

by Otto Scherzer (1821 - 1886)

1. Er ist's  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Er ist's", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 1, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
[Frühling]1 läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
-- Horch, [von fern ein leiser]2 Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

Text Authorship:

  • by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Er ist's"

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Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 42.

1 Eitner: "Der Frühling"; further changes may exist not shown above.
2 Louis Ferdinand: "von fern her leiser"; Schumann: "ein"

by Eduard Mörike (1804 - 1875)
2. Ungeduld  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Ungeduld", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 2, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verräth,
Auf jeden weißen Zettel möcht' ich's schreiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Ich möcht' mir ziehen einen jungen Staar,
Bis daß er spräch' die Worte rein und klar,
Bis er sie spräch' mit meines Mundes Klang,
Mit meines Herzens vollem, [heißem]1 Drang;
Dann säng' er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Den Morgenwinden möcht' ich's hauchen ein,
Ich möcht' es säuseln durch den regen Hain;
O, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
Trüg' es der Duft zu ihr von nah' und fern!
Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Ich meint', es müßt' in meinen Augen stehn,
Auf meinen Wangen müßt' man's brennen sehn,
Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund,
Ein jeder Athemzug gäb's laut ihr kund;
Und sie merkt nichts von all' dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Text Authorship:

  • by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Ungeduld", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Die schöne Müllerin, no. 9, first published 1821

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Confirmed with Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Erstes Bändchen. Zweite Auflage. Deßau 1826. Bei Christian Georg Ackermann, pages 19-20; and with Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Dessau, 1821. Bei Christian Georg Ackermann, pages 20-21.

Published also in Frauentaschenbuch für das Jahr 1821 von de la Motte Fouqué. Nürnberg bei Joh. Leonh. Schrag, pages 401-402.

1 Müller (1821 edition), and Schubert: "heißen"

See also this text by G. T. that either quotes or plagiarizes the first stanza.


by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
3. Rath einer Alten  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Rath einer Alten", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 3, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
Bin jung gewesen, 
Kann auch [mit reden]1,
Und alt geworden, 
Drum gilt mein Wort.

Schön reife Beeren 
Am Bäumchen hangen:
Nachbar, da hilft kein 
Zaun um den Garten;
Lustige Vögel 
Wissen den Weg.

Aber, mein Dirnchen,
Du laß dir rathen:
Halte dein Schätzchen
Wohl in der Liebe,
Wohl in Respekt!
Mit den zwei Fädlein
In Eins gedrehet,
Ziehst du am kleinen 
Finger ihn nach.

Aufrichtig Herze,
Doch schweigen können,
Früh mit der Sonne
Muthig zur Arbeit,
Gesunde Glieder,
Saubere Linnen,
Das machet Mädchen
Und Weibchen werth.

Bin jung gewesen,
Kann auch mit reden,
Und alt geworden, 
Drum gilt mein Wort.

Text Authorship:

  • by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Rath einer Alten"

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1 modernizes to "mitreden"

by Eduard Mörike (1804 - 1875)
4. Frühzeitiger Frühling  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Frühzeitiger Frühling", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 4, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
Tage der Wonne
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?
 
Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen
Ist es das Thal?
 
[Blauliche]1 Frische!
Himmel und Höh!
Goldene Fische
Wimmeln im See.
 
Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.
 
Unter des Grünen
Blühender Kraft,
Naschen die Bienen
Summend am Saft.
 
Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.
 
Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.
 
Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!
 
Saget seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!

Text Authorship:

  • by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Frühzeitiger Frühling", written 1801, first published 1803

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Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 90-91, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 107-109.

1 Hauptmann: "Bläuliche"

by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
5. Frühlingsglaube  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Frühlingsglaube", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 5, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
Die [linden]1 Lüfte sind erwacht,
Sie [säuseln und weben]2 Tag und Nacht,
Sie [schaffen]3 an allen Enden.
O [frischer]4 Duft, o neuer Klang!
Nun armes Herze, sey nicht bang!
Nun muß sich [Alles, Alles]5 wenden.

Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch [werden]6 mag,
Das Blühen [will]7 nicht enden.
Es blüht das fernste, [tiefste]8 Thal.
Nun armes [Herz]9, vergiß [der]10 Qual!
Nun muß sich [Alles, Alles]11 wenden.

Text Authorship:

  • by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813

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Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.

Note: some editions have a typo in stanza 1, line 2: word 4 is "wehen". Lachner's score also has this typo.

1 Klein: "lauen"
2 Kittl: "säuseln, weben"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Kittl, Unger: "süßer"
5 Kittl, Kücken, Hanslick: "Alles"
6 Goetz: "kommen"
7 Goetz: "es will"
8 Kittl: "stillste"
9 Goetz: "Herze"
10 Kittl: "die"
11 Hanslick, Kücken: "Alles"

by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
6. Das verlassene Mägdlein  [sung text not yet checked]
by Otto Scherzer (1821 - 1886), "Das verlassene Mägdlein", op. 4 (Sechs Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebleitung) no. 6, published 1887 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Grunow
Language: German (Deutsch) 
Früh, [wann]1 die Hähne kräh'n,
[Eh']2 die Sternlein [verschwinden]3,
Muß ich am [Herde stehn]4,
Muß Feuer zünden.

Schön ist der [Flammen]5 Schein,
[Es]6 springen die Funken.
Ich schaue so [drein]7,
In Leid versunken.

Plötzlich, da kommt es mir,
Treuloser Knabe,
Daß ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder;
So kommt der Tag heran -
O ging' er wieder!

Text Authorship:

  • by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Das verlassene Mägdlein"

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Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 61-62.

1 Bock, Feyhl, Zenger: "wenn"; Senger: "eh' " (further changes may exist not noted above).
2 Zenger: "Wenn"
3 Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf: "schwinden"
4 van Eijken, Schumann: "Heerde steh'n"
5 Schumann, Wetzel: "Flamme"
6 Reinecke: "Hell"
7 Molitor, Reinecke, Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf, Zenger: "darein"

by Eduard Mörike (1804 - 1875)
Gentle Reminder

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