English translations of An der See : Dichtungen von H. Heine, als Fantasiestücke, opus 7
by Gotthard Wöhler (1818 - 1888)
Der Abend kommt gezogen, Der Nebel bebeckt die See; Geheimnisvoll rauschen die Wogen, Da steigt es weiss in die Höh. Die Meerfrau steig aus den Wellen, Und setzt sich zu mir, am Strand; Die weissen Brüste quellen Hervor aus dem Schleiergewand. Sie drückt mich und sie presst mich Und tut mir fast ein Weh; - Du drückst ja viel zu fest mich, Du schöne Wasserfee! "Ich presse dich, in meinen Armen, Und drücke dich mit Gewalt; Ich will bei dir erwarmen, Der Abend ist so kalt." Der Mond schaut immer blasser Aus dämmriger Wolkenhöh; - Dein Auge wird trüber und nasser, Du schöne Wasserfee! "Es wird nicht trüber und nasser, Mein Aug ist nass und trüb, Weil, als ich stieg aus dem Wasser, Ein Tropfen im Auge blieb." Die Möwen schrillen kläglich, Es grollt und brandet die See; - Dein Herz pocht wild beweglich, Du schöne Wasserfee! "Mein Herz pocht wild beweglich, Es pocht beweglich wild, Weil ich dich liebe unsäglich, Du liebes Menschenbild!"
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 12
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Der Mond ist aufgegangen Und überstrahlt die [Welln]1; Ich halte mein Liebchen umfangen, Und unsre Herzen [schwelln]2. Im Arm des holden Kindes Ruh' ich allein am Strand; "Was horchst du beim Rauschen des Windes? Was zuckt deine weiße Hand?" ""Das ist kein Rauschen des Windes, Das ist der Seejungfern [Gesang]3, Und meine Schwestern sind es, Die einst das Meer verschlang.""
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 9
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View original text (without footnotes)Confirmed with Buch der Lieder von Heinrich Heine, Berlin, A. Warschauers Verlag, 1827, page 90.
1 André: "Well'n"; Levi: "Wellen"2 André: "schwell'n"; Levi: "schwellen"
3 Levi, Naumann: "Sang"
Das Meer erglänzte weit hinaus, Im letzten Abendscheine; Wir saßen [am]1 einsamen Fischerhaus, Wir saßen stumm und alleine. Der Nebel stieg, das Wasser schwoll, Die Möve flog hin und wieder; Aus deinen Augen, liebevoll, Fielen die Thränen nieder. Ich sah sie fallen auf deine Hand, [Und bin auf's Knie gesunken]2; Ich hab' von deiner weißen Hand Die Thränen fortgetrunken. Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib, Die Seele stirbt vor Sehnen; - Mich hat das unglückseel'ge Weib Vergiftet mit ihren Thränen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1823-24, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 14, first published 1826
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View original text (without footnotes)Confirmed with Buch der Lieder von H. Heine. Hamburg bei Hoffmann und Campe. 1827, page 193; and with Reisebilder von H. Heine. Erster Theil. Hamburg, bey Hoffmann und Campe. 1826, page 19.
1 Lenz: "im"2 Lenz: "Ich sah sie fallen auf deine Hand"
The sea sparkled out in the distance By the light of evening's last glow; We sat near the solitary fisherman's house, We sat mute and alone. The fog gathered, the water swelled, A seagull flew back and forth; From your eyes full of love Tears fell down. I saw them fall on your hand And sank to one knee; From out of your white hand I drank the tears. Since that hour my body consumes itself, My soul is dying of longing; This wretched woman Has poisoned me with her tears.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © by Michael P Rosewall, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1823-24, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 14, first published 1826
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This text was added to the website: 2003-10-13
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