Das Alter | Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise

by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)

Das Alter

Language: German (Deutsch)

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Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,
Die Erde [schläfert]¹, kaum noch Astern prangen,
Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,
Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.

Die Wanduhr pickt, im Zimmer singet leise
Waldvöglein noch, so du im Herbst gefangen.
Ein Bilderbuch scheint alles, was vergangen,
Du blätterst drin, geschützt vor Sturm und Eise.

So mild ist oft das Alter mir erschienen:
Wart nur, bald taut es von den Dächern wieder
Und über Nacht hat sich die Luft gewendet.

Ans Fenster klopft ein [Bot']² mit frohen Mienen,
Du trittst erstaunt heraus -- und kehrst nicht wieder,
Denn endlich kommt der Lenz, der nimmer endet.

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• H. Pfitzner • W. Zillig

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¹ Zillig: "schläft"
² Pfitzner: "Bote"

Text Authorship:

by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Das Alter" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949), "Das Alter", op. 41 no. 3 (1931), published 1932 [bass-baritone and piano], from Drei Sonette für Bassbariton und Klavier, no. 3, Leipzig, Peters [
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by Winfried (Petrus Ignatius) Zillig (1905 - 1963), "Das Alter" [alto and orchestra], from Sieben Sonette nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, no. 7. [
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Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):

Researcher for this page: Jakob Kellner

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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