by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843)
Das Veilchen im Thale See original
Language: German (Deutsch)
Ein Veilchen blüht im Thale, Erwacht am Morgenstrahle; So duftig und so blau Ist kein's mehr auf der Au'. Still guckt es aus dem Moose; In seinem goldnen Schooße Blinkt Thau so hell und rein, Wie flüß'ger Edelstein. "Willst hier so ungesehen Im kalten Moos vergehen? Komm mit in mild'res Thal, In schön'rer Sonne Strahl." "Sollst dort in lauern Zonen, In Blumen Hügeln wohnen, Wo nie der Schnee vergeht, Doch ew'ger Frühling weht!" Das Veilchen ließ sich pflücken, Ein mild'res Thal zu schmücken, Und dunkler schien sein Blau In blendend weißer Au'. Und von des Busens Klopfen Entfiel des Thaues Tropfen; Nie schön're Stelle fand Der reichste Diamant. Wie zart der Tropfen schmückte! Das Veilchen sah's und drückte Im süßen Liebeswahn Den Kelch noch inn'ger an. Im Sitz der Lenzes Lüfte Verhaucht' es seine Düfte Am reinsten Sonnenstrahl, Und starb im schönsten Thal.
Note: in modern German spelling, "Thale" is "Tale".
Composition:
- Set to music by Josephine Lang (1815 - 1880), "Das Veilchen im Thale", 1834 [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843), "Das Veilchen im Thale", written 1817, appears in Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "'t Viooltje in de dalen", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The violet in the vale", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Thomas Jaenicke , Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2004-03-28
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