by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831)
Das Totenopfer See original
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Die Berge stehn so düster, Von Nebeldunst umflort; Durch banges Rohrgeflüster Rinnt schwach das Bächlein fort; Ein fernes Hirtenfeuer, Am grauen Fichtenhain, Hellt matt der Dämmrung Schleyer, Wie Leichenfackel-Schein. Aus Warten und aus Klüften Fleugt scheu die Eul' empor; Es gehn aus ihren Grüften Die Geister leis' hervor; Still tanzen, in Ruinen, Die Gnomen und die Fey'n, Vom Glühwurm bleich beschienen, Den abendlichen Reih'n. Am Seegestad' erlöschen Des Dorfes Lämpchen schon; Des Klosters dunklen Eschen Entlispelt Klageton; Die Sterne blinken traurig Vom Herbstgewölk umgraut; Die Winde seufzen schaurig Im hohen Farrenkraut. Des Traurenden Gedanken Entschweifen bang dem Schooß Der Alpenwelt, und wanken Um ferner Gräber Moos. Tief ist die Ruh' der Grüfte; Der Morgensonne Licht, Das Wehn der Frühlingslüfte, Weckt ihre Schlumm'rer nicht. O Freunde! deren holde Gestalten, mildumstralt Von blassem Abendgolde, Mir die Erinnrung malt: Die Kränze von Platanen Bringt, hier am Felsaltar, Die Sehnsucht euren Manen Zum Todtenopfer dar.
Composition:
- Set to music by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Das Totenopfer", published c1810 [ four-part men's chorus and piano ], in Teutonia, Neunter Heft. Zürich: von Verlage des Autors, pages 209 - 215
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Das Todtenopfer", appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'offrande aux morts", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
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This text was added to the website: 2008-11-23
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