by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Der Schnitter See original
Language: German (Deutsch)
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Schnitter. Ich hab' mein Herz verloren Wohl in dem grünen Mai, Und Keine will mir sagen, Wo's nun geblieben sei. Ihr schmucken Dirnen alle, Nun Eine hat es doch, Und habt ihr's nicht gefunden, So liegt's im Grase noch. Und wenn es liegt im Grase, So liegt's auf kühler Streu, Und wenn ihr mäht die Wiesen, So schneidet's nicht entzwei. Schnitterin. Ich hab' ein Herz gefunden Wohl in dem Mond April, Wo alle Narren wandern: Einen Narren ich nicht will. Drum will ich's weiter schicken, Bis daß es wird gescheit, Und kommt es klug zurücke, Zum Lieben ist's immer noch Zeit. Schnitter. Ich hab' ein Herz begraben Wohl im Dezemberschnee, Und wenn das Eis zerrinnet, So fällt es in den See. Und schwimmet auf und nieder, Und hüpfet her und hin, Bis es in's Netz gesprungen Der schönsten Fischerin. Schnitterin. Ich hab' manch Herz gefangen Wohl in dem Erntetanz: All' Jahr' ein frisches Herzchen, All' Jahr' ein frischer Kranz! Und wem das nicht behaget, Der seh' dem Tanze zu; So mag er 's Herz behalten, Dazu auch ganze Schuh'.
Composition:
- Set to music by Georg Schumann (1866 - 1952), "Der Schnitter", op. 38 (Drei Lieder für Gesang und Klavier) no. 2, published 1905 [ voice and piano ], Berlin, Bote & Bock
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Ländlicher Reigen", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Ländliche Lieder
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This text was added to the website: 2011-08-29
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