by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Language: German (Deutsch)
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Ringsum ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse, Und, mit Fackeln geschmückt, rauschen die Wagen hinweg. Satt gehn heim, von Freuden des Tags zu ruhen die Menschen, Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt Wohlzufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen Und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt. Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vielleicht daß Dort ein Liebender spielt, oder ein einsamer Mann Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen, Immerquillend und frisch, rauschen am duftenden Beet, Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Glocken, Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl. Jetzt auch kommet ein Wehn und reget die Gipfel des Hains auf, Sieh!, und das Ebenbild unserer Erde, der Mond Kommet geheim nun auch, die Schwärmerische, die Nacht kommt; Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen Über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf.
Note: This is just the first stanza of a much longer poem
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Composition:
- Set to music by Hermann Reutter (1900 - 1985), "Die Nacht", op. 67 (Drei Lieder nach Gedichten von Friedrich Hölderlin) no. 2 (1947)
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Brot und Wein", appears in Gedichte 1800-1804, in Elegien, first published 1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "The night", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 18
Word count: 156