by Karl Busse (1872 - 1918)

Das ferne Rauschen selbst der Quellen
Language: German (Deutsch) 
I.
 Das ferne Rauschen selbst der Quellen
 Verwehte längst und ging zur Ruh,
 Den silberroten Mondeswellen
 Neigt sich die nächtige Blüte zu.

 Der weiße Flieder atmet leise,
 Süß über schwüle Rosenpracht
 Klingt eine wundersame Weise,
 Und blau verdämmernd liegt die Nacht.

II.
 Der Vögel Sonnenlieder starben,
 Nachzitternd seiner Königin
 Dehnt blaß sich und orangefarben
 Der weite Abendhimmel hin. 

 Und stiller wird die Luft und wärmer,
 Kaum daß es sacht herüberdringt,
 Wenn surrend ein Ligusterschwärmer
 Im Flug aus vollen Kelchen trinkt.

III.
 Ein müder Falter, tief im Traume,
 Vergißt berauscht das Weiterziehn,
 Und wiegt sich auf dem Kronensaume
 Des schwülen, schwankenden Jasmin. 

 Sternrosen spiegeln wirr sich wider
 Im sammetdunklen Wasserrand,
 Und winkend schimmert weißer Flieder
 Wie eine weiche Totenhand. 

H. Gál sets stanzas 1-2

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Authorship:

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2014-07-11
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