by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)
Der Totengräber
Language: German (Deutsch)
Es steht der Totengräber allein auf dem Kirchhof im Mondenschein. Er hat in stiller, schauriger Nacht einen müden Leib zur Ruhe gebracht. Durch die Nacht her schreitet ein Riesenbild in schwarzer Rüstung, mit Speer und Schild. „Auf, Totengräber, grab mir ein Grab; geschwind, ich sehne mich da hinab. Dort drüben schlief ich dreihundert Jahr', da kam eine wilde Reiterschar und ließ nicht einmal die Toten ruh'n. Eine friedliche Stätte such' ich mir nun.“ Dem Totengräber schaudert die Haut, wie er den greulichen Riesen schaut. Er nimmt das Grabscheit mit zitternder Hand, und ihm rinnt der kalte Schweiß in den Sand. Er schaufelt ein langes, breites Grab. Es wirft der Riese den Schild hinab, er legt auf den Schild das Haupt zur Ruh', er ruft: „Nun, Gräber, decke mich zu!“
Confirmed with Cornelia. Taschenbuch für Deutsche Frauen auf das Jahr 1818, Aloys Schreiber (Hrsg.), Heidelberg, 1818.
Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Totengräber" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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- by Daniel Friedrich Rudolph Kuhlau (1786 - 1832), "Der Totengräber", op. 19 (Deutsche Gesänge mit Begleitung des Pianoforte) no. 10, published [1819] [ voice and piano ], Hamburg: Johann August Böhme
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-08-19
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