Es steht der Totengräber allein auf dem Kirchhof im Mondenschein. Er hat in stiller, schauriger Nacht einen müden Leib zur Ruhe gebracht. Durch die Nacht her schreitet ein Riesenbild in schwarzer Rüstung, mit Speer und Schild. „Auf, Totengräber, grab mir ein Grab; geschwind, ich sehne mich da hinab. Dort drüben schlief ich dreihundert Jahr', da kam eine wilde Reiterschar und ließ nicht einmal die Toten ruh'n. Eine friedliche Stätte such' ich mir nun.“ Dem Totengräber schaudert die Haut, wie er den greulichen Riesen schaut. Er nimmt das Grabscheit mit zitternder Hand, und ihm rinnt der kalte Schweiß in den Sand. Er schaufelt ein langes, breites Grab. Es wirft der Riese den Schild hinab, er legt auf den Schild das Haupt zur Ruh', er ruft: „Nun, Gräber, decke mich zu!“
Der Totengräber
Set by Daniel Friedrich Rudolph Kuhlau (1786 - 1832), "Der Totengräber", op. 19 (Deutsche Gesänge mit Begleitung des Pianoforte) no. 10, published [1819] [ voice and piano ], Hamburg: Johann August Böhme [Sung Text]
Note: this setting is made up of several separate texts.
Text Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Totengräber"
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Confirmed with Cornelia. Taschenbuch für Deutsche Frauen auf das Jahr 1818, Aloys Schreiber (Hrsg.), Heidelberg, 1818.
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Wüsstest du, wie sich's rastet hier, du legtest dich alsobald zu mir! Aber geschwind die Decke her, sonst rostet im Morgentau mein Speer.“ Der Totengräber tut, wie er begehrt; er hügelt über ihm die kühle Erd'. Dann hebt er zum Himmel empor die Händ' und betet um ein seliges End'.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann WinklerAuthor(s): Anonymous/Unidentified Artist , Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)