by Tschan-Jo-Su (flourished 19th century)
Translation by Hans Bethge (1876 - 1946)
Ein Dichter blickt in den Mond
Language: German (Deutsch)  after the Chinese (中文)
Von meinem Garten aus hör ich bei Nacht Das sehnsuchtsvolle Singen einer Frau, - Ich aber blicke ruhig in den Mond. Ich habe nie daran gedacht, die Frau, Die in dem Nachbarsgarten singt, zu treffen, - Ich blicke unablässig in den Mond. Ich glaube, daß der Mond auch mich ansieht, - Ein langer, schöner, voller Strahl aus Silber Dringt durch den Äther still zu mir herab. Die Fledermäuse flattern wohl zuweilen Hin durch den überirdischen Strahl und machen, Daß ich die Wimpern senke, wie verwirrt. Richt ich das Aug dann wieder auf, so seh ich Den Silberstrahl von neuem auf mir weilen, Ganz unbeirrbar, so wie Schicksalsblick.
Confirmed with Hans Bethge, Pfirsichblüten aus China, Ernst Rowohlt Verlag, Berlin, 1923, page 103.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Ein Dichter blickt in den Mond" [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Tschan-Jo-Su (flourished 19th century) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Edvard Moritz (1891 - 1974), "Ein Dichter blickt in den Mond", op. 26 no. 4, published 1924 [ voice and piano ], from Fünf chinesische Lieder, no. 4, Berlin, Birnbach [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2024-03-10
Line count: 15
Word count: 104