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Confirmed with The Poems of Ossian. Translated by James Macpherson, Esq; Vol.I. A new edition, carefully corrected, and greatly improved. London, MDCCLXXIII, pages 60-63.
Text Authorship:
- by James Macpherson (pretending to translate "Ossian") (1736 - 1796), no title, appears in Carric-Thura , first published 1762-63
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Auguste Lacaussade) , no title, first published 1842
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website: 2003-11-05
Line count: 90
Word count: 569
Der bleiche, kalte Mond, erhob sich in Osten. Der Schlaf stieg auf die Jünglinge nieder! ihre blauen Helme schimmern zum Strahl; das sterbende Feuer vergeht. Der Schlaf aber ruhte nicht auf dem König: er hob sich mitten in seinen Waffen, und stieg langsam den Hügel hinauf, die Flamme des Thurms von Sarno zu sehn. Die Flamme war düster und fern; der Mond verbarg in Osten sein rothes Gesicht; es stieg ein Windstoß vom Hügel herab, auf seinen Schwingen war Lodas Gespenst. Es kam zu seiner Heimat, umringt von seinen Schrecken; und schüttelt' seinen düstern Speer. In seinem dunkeln Gesicht glühn seine Augen wie Flammen; seine Stimme gleicht entferntem Donner. Fingal stieß seinen Speer in die Nacht, und hob seine mächtige Stimme. Zieh dich zurück du Nachtsohn: ruf deine Winde und fleuch! Warum erscheinst du, vor mir, mit deinen schattigten Waffen? Fürcht ich deine düstre Bildung, du Geist des leidigen Loda? Schwach ist dein Schild: kraftlos das Luftbild und dein Schwert; Der Windstoß rollt sie zusammen; und du selber bist verloren; fleuch von meinen Augen, du Nachtsohn! ruf deine Winde und fleuch! Mit hohler Stimme versetzte der Geist, willst du aus meiner Heimat mich treiben? Vor mir beugt sich das Volk. Ich dreh die Schlacht im Felde der Tapfern. Auf Völker werf ich den Blick, und sie verschwinden: mein Odem verbreitet den Tod. Auf den Rücken der Winde schreit ich voran: vor meinem Gesichte brausen Orkane. Aber mein Sitz ist über den Wolken; angenehm die Gefilde meiner Ruh. Bewohn deine angenehmen Gefilde, sagte der König: denk nicht an Comhals Erzeugten. Steigen meine Schritte aus meinen Hügeln in deine friedliche Ebne hinauf? Begegn' ich dir mit einem Speer, auf deiner Wolke, du Geist des leidigen Loda? Warum runzelst du denn deine Stirn auf mich? Warum schüttelst du deinen luftigen Speer? Du runzelst deine Stirn vergebens: nie floh ich vor den Mächtigen im Krieg. Und sollen die Söhne des Winds, Den König von Morven erschrecken? Nein nein; er kennt die Schwäche ihrer Waffen! Fleuch zu deinem Land, versetzte die Bildung: Faß die Winde, und fleuch! Ich halt die Winde in der Höhle meiner Hand: ich bestimm den Lauf des Sturms. Der König von Sora ist mein Sohn; er neigt sich vor dem Steine meiner Kraft. Sein Heer umringt Carric-Thura; und er wird siegen! Fleuch zu deinem Land, Erzeugter von Comhal, oder spüre meine Wuth, meine flammende Wuth! Er hob seinen schattigten Speer in die Höhe! er neigte vorwärts seine schreckbare Länge. Fingal gieng ihm entgegen, und zuckte sein Schwert. Der blitzende Pfad des Stahls durchdrang den düstern Geist. Die Bildung zerfloß, gestaltlos, in Luft, wie eine Säule von Rauch, welche der Stab des Jünglings berührt, wie er aus der sterbenden Schmiede aufsteigt. Laut schrie Lodas Gespenst, als es, in sich selber gerollt, auf dem Winde sich hob. Inistore bebte beym Klang. Auf dem Abgrund hörtens die Wellen. Sie standen, vor Schrecken, in der Mitte ihres Laufs! die Freunde von Fingal sprangen plötzlich empor, Sie griffen ihre gewichtigen Speere, Sie mißten den König: zornig fuhren sie auf; All ihre Waffen erschollen! Der Mond rückt' in Osten voran. Fingal kehrt' im Klang seiner Waffen zurück. Groß war der Jünglinge Freude, ihre Seelen ruhig, wie das Meer nach dem Sturm. Ullin hob den Freudengesang. Die Hügel Inistores frolockten. Hoch stieg die Flamme der Eiche; Heldengeschichten wurden erzählt.
Note: The first edition of Schubert's setting (A. Diabelli & Co., VN 3631, Wien) employed a heavily redacted text and replaced the piano postlude by three stanzas of Schubert's "Punschlied" (D. 277) with a new text by Leopold von Sonnleithner.
Notes
Stanza 1, line 8, word 4: we have corrected the typo "Thurns" to "Thurms"
Stanza 5, line 4, word 2: the Schubert score has a typo here ("deiner")
Stanza 6, line 2, word 3: Schubert has a typo here ("Wunde")
Composition:
- Set to music by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Loda's Gespenst", D 150 (1816), published 1830 [ voice, piano ]
Text Authorship:
- by Edmund von Harold, Baron (1737 - 1808), no title, first published 1775
Based on:
- a text in English by James Macpherson (pretending to translate "Ossian") (1736 - 1796), no title, appears in Carric-Thura , first published 1762-63
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , subtitle: "El fantasma de Loda", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Loda's spookverschijning", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le fantôme de Loda", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website: 2003-11-05
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