by Heinrich Heine (1797 - 1856)
Crapülinski und Waschlapski
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Crapülinski und Waschlapski, Polen aus der Polackei, Fochten für die Freiheit, gegen Moskowiter-Tyrannei. Fochten tapfer und entkamen Endlich glücklich nach Paris - Leben bleiben, wie das Sterben Für das Vaterland, ist süß. Wie Achilles und Patroklus, David und sein Jonathan, Liebten sich die beiden Polen, Küßten sich: "Kochan! Kochan!" Keiner je verriet den andern, Blieben Freunde, ehrlich, treu, Ob sie gleich zwei edle Polen, Polen aus der Polackei. Wohnten in derselben Stube, Schiefen in demselben Bette; Eine Laus und eine Seele, Kratzen sie sich um die Wette. Speisten in derselben Kneipe, Und da keiner wollte leiden, Da&aszlig; der andre für ihn zahle, Zahlte keiner von den beiden. Auch dieselbe Henriette Wäscht für beide edle Polen; Trällernd kommt sie jeden Monat,- Um die Wäsche abzuholen. Ja, sich haben wirklich Wäsche, Jeder hat der Hemden zwei, Ob sie gleich zwei edle Polen, Polen aus der Polackei. Sitzen heute am Kamine, Wo die Flammen traulich flackern; Draußen Nacht und Schnee gestöber Und das Rollen von Fiakern. Eine große Bowle Punsch, (Es versteht sich, unverzückert, Unversäuert, unverwässert) Haben sie bereits geschlückert. Und von Wehmut wird beschlichen Ihr Gemüte; ihr Gesicht Wird befeuchtet schon von Zähren, Und der Crapülinski spricht: "Hätt ich doch hier in Paris Meinen Bärenpelz, den lieben Schlafrock und die Katzfell-Nachtmütz, Die im Vaterland geblieben!" Ihm erwiderte Waschlapski: "O du bist ein treuer Schlachzitz, Denkest immer an der Heimat Bärenpelz und Katzfell-Nachtmütz. "Polen ist noch nicht verloren, Unsre Weiben, sie gebären, Unsre Jungfraun tun dasselbe, Werden Helden uns bescheren, "Helden, wie der Held Sobieski, Wie Schelmufski und Uminski, Eskrokewitsch, Schubiakski, Und der große Eselinski."
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Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Crapülinski und Waschlapski", appears in Romanzero, in 1. Erstes Buch, in Historien, no. 11 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gary Bachlund (b. 1947), "Zwei Ritter", 2004 [high voice and piano] [ sung text checked 1 time]
- by Carl Schnabel (1809 - 1881), "Zwei Ritter", op. 122 no. 4 [ sung text not yet checked against a primary source]
- by Klaus Wüsthoff (b. 1922), "Zwei Ritter", first performed 2003 [baritone and piano] [ sung text not yet checked against a primary source]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-05-13
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