by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Monolog I
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
In meine Stille kamst du leise wandelnd, Du Freundlicher! du kamst nicht unverhofft, Fernher vernahm ich wohl dein Wiederkehren, Schöner Tag! und nahe seid auch ihr Mir wieder, seid wie sonst, ihr Glücklichen, Ihr irrelosen Bäume meines Hains! O innige Natur! wie ist's denn nun? Vertrauert? bin ich ganz allein? Und es ist Nacht hier außen auch am Tage? Der höher denn ein sterblich Auge sah, Der Blindgeschlagne tastet nun umher -- Wo seid ihr, meine Götter? Weh, Laßt ihr nun wie einen Bettler mich? Ich habe mich erkannt, ich will es! Luft Will ich mir schaffen und tagen soll's! Hinweg! Bei meinem Stolz! Ich werde nicht Den Staub der Pfade küssen, wo ich einst In einem schönen Traume ging -- es ist vorbei Und Abschied muß ich nehmen. Weh! einsam! einsam! einsam! Und nimmer find ich Euch, meine Götter, Und nimmer kehr ich Zu deinem Leben, Natur! Dein Geächteter! Weh! hab ich doch auch Dein nicht geachtet, dein Mich überhoben, und ist Nirgend denn ein Rächer, muß ich denn allein Den Hohn und Fluch in meine Seele sagen, Muß einsam sein?
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), appears in Der Tod des Empedokles [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hermann Reutter (1900 - 1985), "Monolog I", 1971 [baritone and orchestra or piano], from Drei Monologe des Empedokles, no. 1. [text verified 1 time]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , title 1: "Monologue I", published 2009, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-03-24
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