by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer...
Language: German (Deutsch)
Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer Weite Bewegt sich so viel Gutes hin und her. Ach, daß es immer nur um einen Schritt Von uns sich zu entfernen scheint Und uns're bange Sehnsucht durch das Leben Auch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt! So selten ist es, daß die Menschen finden, Was ihnen doch bestimmt gewesen schien; So selten, daß sie das erhalten, was Auch einmal die beglückte Hand ergriff! Es reißt sich los, was erst sich uns ergab, Wir lassen los, was wir begierig faßten. Es gibt ein Glück, allein wir kennen's nicht: Wir kennen's wohl und wissen's nicht zu schätzen. Einig, unverrückt, zusammenwandernd Leuchten ewig sie herab, die Sterne; Mondlicht überglänzet alle Höhen, Und im Laube rauschet Windesfächeln, Und im Fächeln atmet Philomele, Atmet froh mit ihr der junge Busen, Aufgeweckt vom holden Frühlingstraume. Ach ! warum, ihr Götter, ist unendlich Alles, alles, endlich unser Glück nur? Sternenglanz und Mondes Überschimmer, Schattentiefe, Wassersturz und Rauschen Sind unendlich, endlich unser Glück nur. Sternenglanz, ein liebereich Beteuern, Mondenschimmer, liebevoll Vertrauen, Schattentiefe, Sehnsucht wahrer Liebe Sind unendlich, endlich unser Glück nur.
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Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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This text (or a part of it) is used in a work
- by Hans Gál (1890 - 1987), "Sinnen und Suchen", op. 70 no. 3 (1955), published 1956, first performed 1956 [SATB soli, mixed chorus (boys, SATB), and orchestra], from Lebenskreise, no. 3, Alkor Edition, Kassel.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-14
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