Echo des Himmels, heiliges Herz! warum, Warum verstummst du unter den Lebenden, Schläfst, freies! von den Götterlosen Ewig hinab in die Nacht verwiesen? Wacht denn, wie vormals, nimmer des Äthers Licht? Und blüht die alte Mutter, die Erde, nicht? Und übt der Geist nicht da und dort, nicht Lächelnd die Liebe das Recht noch immer? Nur du nicht mehr ! doch mahnen die Himmlischen, Und stillebildend weht, wie ein kahl Gefild, Der Atem der Natur dich an, der Alleserheiternde, seelenvolle! O Hoffnung ! bald, bald singen die Haine nicht Des Lebens Lob allein, denn es ist die Zeit, Daß aus der Menschen Munde sie, die Schönere Seele, sich neu verkündet. Und er, der sprachlos waltet und unbekannt Zukünftiges bereitet, der Gott, der Geist Im Menschenwort, am schönen Tage Kommenden Jahren, wie einst, sich ausspricht.
Sinnen und Suchen
Set by Hans Gál (1890 - 1987), "Sinnen und Suchen", op. 70 no. 3 (1955), published 1956, first performed 1956 [ SATB soli, mixed chorus (boys, SATB), and orchestra ], from Lebenskreise, no. 3, Alkor Edition, Kassel [Sung Text]
Note: this setting is made up of several separate texts.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer Weite Bewegt sich so viel Gutes hin und her. Ach, daß es immer nur um einen Schritt Von uns sich zu entfernen scheint Und uns're bange Sehnsucht durch das Leben Auch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt! So selten ist es, daß die Menschen finden, Was ihnen doch bestimmt gewesen schien; So selten, daß sie das erhalten, was Auch einmal die beglückte Hand ergriff! Es reißt sich los, was erst sich uns ergab, Wir lassen los, was wir begierig faßten. Es gibt ein Glück, allein wir kennen's nicht: Wir kennen's wohl und wissen's nicht zu schätzen. Einig, unverrückt, zusammenwandernd Leuchten ewig sie herab, die Sterne; Mondlicht überglänzet alle Höhen, Und im Laube rauschet Windesfächeln, Und im Fächeln atmet Philomele, Atmet froh mit ihr der junge Busen, Aufgeweckt vom holden Frühlingstraume. Ach ! warum, ihr Götter, ist unendlich Alles, alles, endlich unser Glück nur? Sternenglanz und Mondes Überschimmer, Schattentiefe, Wassersturz und Rauschen Sind unendlich, endlich unser Glück nur. Sternenglanz, ein liebereich Beteuern, Mondenschimmer, liebevoll Vertrauen, Schattentiefe, Sehnsucht wahrer Liebe Sind unendlich, endlich unser Glück nur.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Author(s): Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)