by Peter Cornelius (1824 - 1874)
Wandrer, lass' das Bäumlein steh'n
Language: German (Deutsch)
Wand'rer, laß das Bäumlein steh'n In der Blüthen Schimmer! Magst ein Weilchen nach ihm seh'n, Doch begehr' es nimmer! "Nein, ich heb' es mit der Hand Aus der Heimatherde, Daß es dort im fernen Land Schmuck und Zierde werde." Wand'rer, laß das Bäumlein steh'n! Weißt es nicht zu pflegen; In der Gluth wird es vergeh'n Auf den heißen Wegen. "Nein, ich trag' es scheu und sacht Und ich will schon sorgen, Daß es Thau hat in der Nacht, Sonnenschein am Morgen." Wand'rer! laß das Bäumlein steh'n, Daß es friedlich lebe, In der Heimathlüfte Weh'n Seine Krone webe! "Nein, des Südens Wärme soll Wohlig es durchdringen. Und von Liedern wonnevoll All' sein Laub erklingen!" Wand'rer, laß das Bäumlein steh'n! Nimmer wird's Dein eigen, Siehst Du's nicht in stillem Fleh'n Seine Blüthen neigen? "Nein, dies Neigen ist ein Wink, Ist ein Grüßen leise; Bäumlein, komm'! wir wandern flink, Segn' uns Gott die Reise!"
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Wand'rer, laß das Bäumlein steh'n", appears in Gedichte, in 1. Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ludwig Grünberger (1839 - 1896), "Wandrer, lass' das Bäumlein steh'n", op. 52 (Vier Lieder) no. 1, published 1891 [ voice and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-10-25
Line count: 32
Word count: 151