by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886)
Wartburg‑Heimweh
Language: German (Deutsch)
Wo ich streife, wo ich jage, Bleibt ein Wunsch mir ungestillt, Weil ich stets im Sinne trage Wartburg, deiner Schönheit Bild. In des Forst's umlaubtem Grunde, In der Thalschlucht dunklem Graus Sehnt das Aug' zu jeder Stunde Sich nach Dir, mein "Herz-ruh-aus!" Hei, nun ist der Grat erstiegen, Der sich hub als Scheidewand, Und ich seh' dein Banner fliegen Fern um schmalen Felsenrand. Gleich erregten Meereswogen Sträubt sich Berg an Berg empor, Deiner Mauern lichter Bogen Ragt als Leuchtthurm drüber vor. Und ich kenn' aus luf'ger Ferne Jedes Stück des stolzen Bau's, Bergfrid, Zwinger und Zisterne, Palas, Thor und Ritterhaus! Und ich grüß' die kleine Lücke In de Thurmes hoher Wand, Wo ich mir und meinem Glücke Eine zweite Heimath fand.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Wartburg-Heimweh", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Wartburglieder, no. 2, first published 1863 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Oswald Körte , "Wartburg-Heimweh", published 1890 [ voice and piano ], from Frau Aventiure. 6 Lieder von Scheffel für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung, no. 2, Berlin, Raabe & Plothow [sung text not yet checked]
- by Louis Samson , "Wartburg Heimweh", published 1873 [ voice and piano ], from Lieder und Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. II. Reihe, Heft V, no. 5, Dresden, Arnold  [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-04-13
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