by Li Yue (c751 - c810)
Translation by Hans Bethge (1876 - 1946)
Mondnacht
Language: German (Deutsch)  after the Chinese (中文)
Hinter der schroffen Felsenklippe sinkt Das goldene Gestirn des Tags zur Ruh, Aus feuchtem Tale steigt der Mond herauf. Ich schlage meines Wagens Dach zurück, Mit unbedecktem Haupte lenke ich Mein weißes Pferd durch schöne, kühle Nacht. O Welt um mich herum! Ein feiner Wind Bringt mir den Duft von unbekannten Blumen, Der Tau liegt perlend auf dem Wiesengras. Du meine Laute, hätt ich jetzt dich hier! Wie wollte ich dich rühren, um den Stimmen Der Nacht zu künden, daß ich sie versteh. Mein Herz ist voll von unbestimmter Sehnsucht, Wie wär ich selig, wenn ich singen dürfte, – O meine Laute, hätt ich jetzt dich hier!
Confirmed with Hans Bethge, Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Leipzig: Insel Verlag, 1907. p. 64.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Mondnacht", appears in Die chinesische Flöte [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li Yue (c751 - c810) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Krzysztof Penderecki (1933 - 2020), "Mondnacht", 2007-2018 [ voice and orchestra ], from symphony Chinesische Lieder, no. 6 [sung text checked 1 time]
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