by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Language: German (Deutsch)
Was zieht mir das Herz so? Was zieht mich hinaus? Und windet und schraubt mich Aus Zimmer und Haus? Wie dort sich die Wolken Am Felsen verziehn! Da möcht' ich hinüber, Da möcht' ich wohl hin! Nun wiegt sich der Raben Geselliger Flug; Ich mische mich drunter Und folge dem Zug. Und Berg und Gemäuer Umfittigen wir; Sie weilet da drunten; Ich spähe nach ihr. Da kommt sie und wandelt; Ich eile sobald Ein singender Vogel Im buschigten Wald. Sie weilet und horchet Und lächelt mit sich: "Er singet so lieblich Und singt es an mich." Die scheidende Sonne vergüldet die Höhn; Die sinnende Schöne Sie läßt es geschehen. Sie wandelt am Bache Die Wiesen entlang, Und finster und finstrer Umschlingt sich der Gang; Auf einmal erschein' ich Ein blinkender Stern. "Was glänzet da droben, So nah und so fern?" Und hast du mit Staunen Das Leuchten erblickt; Ich lieg dir zu Füßen, Da bin ich beglückt!
Composition:
- Set to music by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Sehnsucht", D 123 (1814), published 1842
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Sehnsucht", written 1802, first published 1804
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Verlangen", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Nostalgie", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 40
Word count: 157