by Arno Holz (1863 - 1929)
Jüngst sah ich den Wind
Language: German (Deutsch)
Jüngst sah ich den Wind, Das himmlische Kind, Als ich träumend im Walde gelegen, Und hinter ihm schritt Mit trippelndem Tritt Sein Bruder, der Sommerregen. In den Wipfeln da ging's Nach rechts und nach links, Als wiegte der Wind sich im Bettchen; Und sein Brüderchen sang: Di Binke di Bank, Und schlüpfte von Blättchen zu Blättchen. Weiss selbst nicht, wie's kam, Gar zu wundersam Es regnete, tropfte und rauschte, Dass ich selber ein Kind, Wie Regen und Wind, Das Spielen der beiden belauschte. Dann wurde es Nacht, Und eh ich's gedacht, Waren fort, die das Märchen wir schufen. Ihr Mütterlein Hatte sie fein Hinauf in den Himmel gerufen!
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Confirmed with Arno Holz, Buch der Zeit: zweite vermehrte Auflage, Berlin: F. Fontane & Co., 1892, pages 246 - 247. Appears in Tagebuchblätter, no. 12.
Authorship:
- by Arno Holz (1863 - 1929), no title, appears in Buch der Zeit, in Tagebuchblätter, no. 12 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Willi von Möllendorf (1872 - 1934), "Märchen", op. 10 (Sechs Gesänge) no. 1 [ voice and piano ], Hamburg and Leipzig: D. Rahter [sung text not yet checked]
- by Max von Schillings (1868 - 1933), "Märchen", op. 13 (Fünf Lieder) no. 2 (1901/2) [ voice and piano ], Berlin, Bote & Bock [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-10-22
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