by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Des Finken Gruß
Language: German (Deutsch)
Im Fliederstrauch ein Finke saß Und sang; Er sang wohl dies und sang wohl das, Was klang: Nun werft den Winter aus der Thür Weit, weit! Der liebe Mai ist wieder hier, Ihr Leut'! Er hat ein grünes Röckchen an Von Gras, Hat bunte, blanke Knöpfe dran Von Glas. Ein großes Auge hat der Fant, Ist blau; Paßt auf, ob nicht durch Thür und Wand Er schau'! Sein Odem tränkt so frisch und rein Die Luft, Sein Haar muß ganz gepudert sein Mit Duft. Er weiß mit Jungfern umzugehn Gar fein, Die Burschen auch ihn gerne sehn Im Hain. Den Kindern bringt er Spielwerk mit; Woher? Aus Nürnberg von dem Blumenschmid, Daher! Und was soll für die Philister sein? Ja was? Die fangen sich Mücken und Fliegen ein Zum Spaß.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, Vol. 1, ed. by Gustav Schwab, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1837, pages 407-408.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Des Finken Gruß" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Wilhelm Jähns (1809 - 1888), "Des Finken Gruss", published 1833 [ tenor or soprano and piano ], from Vier Gesänge für Tenor oder Sopran mit Pianoforte, Heft 3, no. 4, Berlin, Bechtold und Hartje [sung text not yet checked]
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Des Finken Gruß ", op. 68 (Sechs Gesänge von Wilhelm Müller für eine Baritonstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1831 [ baritone and piano ], Leipzig, Kistner [sung text not yet checked]
- by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Des Finken Gruß", op. 94 (Fünf Lieder für zwei Sopranstimmen mit Pianoforte) no. 5, published 1853 [ vocal duet for 2 sopranos and piano ], Berlin, Guttentag [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2016-06-02
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