Aus dem Dörflein da drüben vom Thurme herab, Da lauten die Menschen den Tag zu Grab. Sie lauten und lauten, und ich und du, Wir hören gar gerne dem Lauten zu. Wenn sie lauten, da sollen wir immerdar fein Zum Singen und Bethen gerüstet sein. Wir sagen der Glocke gar große Ehr': Denn's Lauten ist immer bedeutungsschwer. Wenn sie lauten am Sonntag, das klinget wohl schön. Da sollen wir stille zur Kirchen gehn, Und sollen, versammelt am heil'gen Ort, Uns predigen lassen des Herren Wort. Und zur Tauf' und zur Trauung da lauten sie auch. Das Lauten ist immer ein heil'ge Brauch. Und wird uns die letzte Ehr' gethan, So fangen die Glocken zu lauten an. Beth' eifrig! Jetzt schlagen sie drei Mahl drei, Bald sind nun die Leute vom Lauten frei. So schlagen zum Ende die Christenleut Zu Ehren der heil'gen Dreieinigkeit.
Fünf Lieder für zwei Sopranstimmen mit Pianoforte , opus 94
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Abendgeläut  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Gottfried Wilhelm Fink (1783 - 1846), "Das Abendlauten"
Go to the general single-text view
Confirmed with Gottfried Wilhelm Fink's Gedichte, neueste Auflage, Wien: B. Ph. Bauer, 1816. Page 177.
2. Mondliedchen  [sung text not yet checked]
Wie der Mond so schön scheint, Und die Nachtigall singt, Wie lustig mags im Himmel sein Beim kleinen Jesuskind!
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Mondliedchen", appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Confirmed with Des Knaben Wunderhorn, dritter Band, Berlin: Arnim'sche Verlag, 1846, page 427. Appears in Kinderlieder.
3. Marienwürmchen  [sung text not yet checked]
Marienwürmchen, setze dich auf meine Hand, Ich tu' dir nichts zuleide. Es soll dir nichts zuleid geschehn, Will nur deine bunten Flügel sehn, Bunte Flügel meine Freude. Marienwürmchen, fliege weg, Dein Häuschen brennt, die Kinder schrein So sehre, [wie]1 so sehre. Die böse Spinne spinnt sie ein, Marienwürmchen, flieg hinein, Deine Kinder schreien sehre. Marienwürmchen, fliege hin zu Nachbars Kind, Sie tun dir nichts zuleide. Es soll dir [da]2 kein Leid geschehn, Sie wollen deine bunten Flügel sehn, Und grüß sie alle beide.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La marieta", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lieveheersbeestje", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Ladybird", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Coccinelle", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "ach"
2 Brahms: "ja"
4. Kuckuck  [sung text not yet checked]
Im lieblichen Mai Tönt Vögelgeschrei, Süß trillert die Lerche in hoher Luft. Durch einsame Büsche der Kuckuck ruft: Kuckuck! Es hüpfet im Mai Die Felder vorbei Das Mägdlein, entzückt von dem muntren Sang, Der Wipfel zu Wipfel den Hain durchklang: Kuckuck! Mit Lachen sie sagt: Es sei heut gewagt! So sprich denn, Du närrischer Waldprophet, Wie's mit mir um Leben und Sterben steht, Kuckuck! Das Vögelchen schon Fliegt eilends davon Und wendet bekümmert den klugen Blick, Aus weiter Ferne erst klagt es zurück: Kuckuck!
Text Authorship:
- by Lydia Hecker, née Paalzow (b. 1802), "Kuckuck", Berlin: Th. Chr. Fr. Enslin, first published 1858
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von L. Hecker, geb. Paalzow, Berlin: Th. Chr. Fr. Enslin, 1858, pages 52 - 53.
5. Des Finken Gruß  [sung text not yet checked]
Im Fliederstrauch ein Finke saß Und sang; Er sang wohl dies und sang wohl das, Was klang: Nun werft den Winter aus der Thür Weit, weit! Der liebe Mai ist wieder hier, Ihr Leut'! Er hat ein grünes Röckchen an Von Gras, Hat bunte, blanke Knöpfe dran Von Glas. Ein großes Auge hat der Fant, Ist blau; Paßt auf, ob nicht durch Thür und Wand Er schau'! Sein Odem tränkt so frisch und rein Die Luft, Sein Haar muß ganz gepudert sein Mit Duft. Er weiß mit Jungfern umzugehn Gar fein, Die Burschen auch ihn gerne sehn Im Hain. Den Kindern bringt er Spielwerk mit; Woher? Aus Nürnberg von dem Blumenschmid, Daher! Und was soll für die Philister sein? Ja was? Die fangen sich Mücken und Fliegen ein Zum Spaß.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Des Finken Gruß"
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, Vol. 1, ed. by Gustav Schwab, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1837, pages 407-408.