Mit den tausend Sternenfunken Schmück', o Nacht, dein dunkles Zelt, Und der Liebsten, schlummertrunken, Öffne deine Zauberwelt! Laß aus der Gestirne Reigen Stille Geister nieder ziehn, Allen Fernen laß entsteigen, Sel'ge Himmelsmelodie'n! Meinen Namen laß erklingen Mit den Tönen sanft und mild, In der Träume Blumenringen Zeig ihr mein verklärtes Bild! Daß sie, tief wie Himmelsmahnen, Mit erwachendem Verstehn Erdenglück und Liebesahnen Führle durch die Seele gehn. Bring', ach, bringe bald die Stunde, Der die Brust entgegen drängt, Da an ihrem Hals und Munde Jauchzend der Beglückte hängt! Doch wenn stumm und wonnetrunken Sinn und Seele sich sich umfahn, Lösche dann die letzten Funken, Denn du hast genug gethan.
Drei Lieder für 1 mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 85
by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911)
Translations available for the entire opus: ENG
1. An die Nacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "An die Nacht", appears in Herbstlese
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Confirmed with Gedichte von Otto Roquette: zweite Auflage, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Verlag, 1859, pages 80 - 81.
2. Die liebe Stelle  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ja, das ist die liebe Stelle, Wo ich sie zuerst gesehn! Wie so sanft erklingt die Welle, Wie so leis die Lüfte wehn! Jene Felsen, jene Büsche, Jener Schatten Einsamkeit, Jener Grotten duft'ge Frische Mahnt mich an vergangne Zeit. Alles mahnt mich, Alles zeiget Mir auf's Neu ein theures Bild, Und die Seele still sich neiget, Und der stumme Seufzer quillt. Jene Felsen stehn gegründet In der Erde tiefstem Schooß, Doch der Sonnenglanz entschwindet, Der mit Rosen sie umfloß. Und so geht die Blüte nieder, Im Gesange nur erneut, Ach, kein Sehnen bringt sie wieder, Erste Liebe, seel'ge Zeit!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die liebe Stelle"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The dear place", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
3. Das erste Stelldichein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
So viel Laub an der Linden ist, So viel Blüten in Düften sie treibt, So viel Holdes zu finden ist, Als der Mai auf die Rosen schreibt, Ach so viel hunderttausendmal Jauchz' ich und schau ich hinab ins Thal, Denn auf dem Platz bei der Linden, Will mich mein Schatz heut finden! Ach warum bin ich nicht schön und reich, Ach warum hab ich nicht Pracht und Gold? Daß ich mein' Schatz, an Schönheit ihr gleich, Schmücken mir könnte so wie ich wollt! Sag mir, du Linde, o sag mir an, Was ihr an [mir]1 nur gefallen kann? Weiß ja nichts Schönes zu finden [Nicht]2 an mir, noch an der Linden! Drunten im Thal, wo der Waldweg geht, Wo durch die Felsen der Wildbach bricht, Seh ich sie kommen, vom Wind umweht, O du mein [Lieben, mein Leben]3, mein Licht! Ach wie bin ich so reich, so reich, Ach, wie weiß ich nichts Schönres zugleich Als auf dem Platz an der Linden An Herrlichkeit zu finden!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Das erste Stelldichein", appears in Liederbuch
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "By the linden tree", copyright ©
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1852, pages 73-74.
1 Jensen: "uns"2 Jensen: "Nichts"
3 Jensen: "Leben, mein Lieben"