Der Frühling erwacht, es grünen die Maien, Schon weidet die muntere Heerde im Freien, Das hüpfet und springet, Das Glöcklein erklinget: Kling Kling! Es tönet dazwischen des Hirten Schalmei: Ei eia, ei ei! Wie schön ist der Mai! Die Schäferin hört die lockenden Lieder, Da klopfet ihr stärker das Herz unterm Mieder, Sie horchet und lauschet, Der Wiederhall rauschet: Kling kling! Sie singt zu den Klängen der süßen Schalmei: Ei eia, ei ei! Wie schön ist der Mai! Sie sucht auf der Flur mit liebenden Blicken Nun Blumen, den treuen Geliebten zu schmücken, Da flüstert die Rose, Wie Zephyrgekose: Kling kling! Der Frühling ist Liebe, O! töne Schalmei: Ei eia, ei ei! Wie schön ist der Mai!
Fünf Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 1
by Gustav Rebling (1821 - 1902)
1. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Ernst Friedrich Georg Vincke (1811 - 1875), "Frühlingslied"
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Confirmed with Gedichte von Ernst Vincke, Magdeburg, in der Creuz'schen Buchhandlung, 1840, pages 221-222.
2. Der Schäfer im Mai  [sung text not yet checked]
Siehst du das Vögelein nisten im Wald? Willst du mein Weibchen sein? Werd' es doch bald! Blumen allüberall, Thauig und [frisch]1: Höre, die Nachtigall Singt im [Gebüsch]2! Früh, wenn der Morgen graut, Treibe ich aus, [Suche]3 der lieben Braut Blumen zum Strauß. Liebchen im Wiesenthal Harret auf mich: Pfingsten wird auch einmal, Bräut'gam bin ich!
Text Authorship:
- possibly by Fr. Lange , no title
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View original text (without footnotes)Confirmed with Das deutsche Volkslied. Textausgabe -- Band I, 4. Auflage, Berlin-Lichterfelde: Hugo Bermühler. Song no. 189, 1915, page 56. No text author is identified in this publication, nor any composers who set this to music.
1 Nicolai: "mild"2 Nicolai: "Gefild"
3 Nicolai: "Bringe"
3. Morgenwanderung  [sung text not yet checked]
Wer recht [in]1 Freuden wandern will, Der [geh']2 der Sonn' entgegen; Da ist der Wald so kirchenstill, Kein Lüftchen [mag]3 sich regen. Noch sind nicht die Lerchen wach, Nur im [hohen Gras]4 der Bach Singt leise den Morgensegen. Die ganze Welt ist wie ein Buch, Darin uns aufgeschrieben In bunten Zeilen manch' ein Spruch, Wie Gott uns treu geblieben. Wald und Blumen, nah' und fern, Und der helle Morgenstern Sind Zeugen von seinem Lieben. [Da zieht die Andacht]5 wie ein Hauch Durch alle Sinnen leise, Da pocht an's Herz die Liebe auch In ihrer stillen Weise. [Pocht]6 und pocht, bis sich's erschließt, Und die Lippe überfließt Von lautem, jubelndem Preise. Und plötzlich läßt die Nachtigall Im Busch ihr Lied erklingen, In Berg und Tal erwacht der Schall Und will sich aufwärts schwingen, Und der Morgenröte Schein Stimmt in [lichter]7 Gluth mit ein: [Laßt uns dem Herrn]8 lobsingen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Morgenwanderung", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Reinthaler's setting, in stanza 3 (the second stanza of the sung text), line 7, word 1 ("Von") is "Zu" in some voices.
1 Ramann: "mit"; further changes may exist not noted above.2 Abt: "zieh' "
3 Reinthaler: "darf"
4 Nessler: "stillen Tal"
5 Grimm: "Die Andacht zieht da"
6 Reinthaler: "Sie pocht"
7 Abt: "voller"
8 Randhartinger: "O laßt uns dem Herrn"; Reinthaler: "Dem Herrn lasst uns"
4. Sprache der Liebe, wie klingest du schön  [sung text not yet checked]
Sprache der Liebe, wie klingest du schön, Schöner, als goldener Saiten Getön, Sanfter, als Zephyrgeflüster zur Rose, Milder, als murmelnder Bäche Gekose; Sprache der Engel im Paradies, Sprache der Liebe, wie klingest du süß! Blicke der Liebe, wie strahlet ihr hell! -- Rein, wie des Morgenlichts flammender Quell Spiegelt die Strahlen in wogender Kühle, Spiegelt ihr wieder des Herzens Gefühle, Wonnen der Seele verschweige der Mund, Blicke der Liebe, ihr machet sie kund. Träume der Liebe, wie webet ihr mild Durch unsern Schlummer der Seligkeit Bild! Blumen bekränzet, auf gold'nem Gefieder, Schwebt ihr von glänzenden Sonnen hernieder, Flügelt empor uns zu leuchtenden Höh'n, Träume der Liebe, wie seid ihr so schön!
Text Authorship:
- by Ernst Friedrich Georg Vincke (1811 - 1875), "Lied"
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Confirmed with Gedichte von Ernst Vincke, Magdeburg, in der Creuz'schen Buchhandlung, 1840, page 206.
5. Mit Myrten und Rosen, lieblich und hold  [sung text not yet checked]
[Mit Myrten und Rosen, lieblich und hold, mit duft'gen Zypressen und Flittergold, möcht' ich zieren dieß Buch wie 'nen Totenschrein]1, Und sargen meine Lieder hinein. O könnt' ich die Liebe sargen hinzu! [Auf dem]2 Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh', da blüht es hervor, da pflückt man es ab, - doch mir blüht's nur, wenn ich selber im Grab. Hier sind nun die Lieder, die einst so wild, wie ein Lavastrom, der dem Ätna entquillt, Hervorgestürtzt aus dem tiefsten Gemüt, und rings viel blitzende Funken versprüht! Nun liegen sie stumm und totengleich, nun starren sie kalt und nebelbleich, doch aufs neu die alte Glut sie belebt, wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut: der Liebe Geist einst über sie taut; einst kommt dies Buch in deine Hand, du süßes Lieb im fernen Land. Dann löst sich des Liedes Zauberbann, die blaßen Buchstaben schaun dich an, sie schauen dir flehend ins schöne Aug', und flüstern mit Wehmut und Liebeshauch.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Lieder, no. 9
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Met mirten en rozen, lief en vertrouwd", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "With myrtle and roses", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Avec des roses, du cyprès et des paillettes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Con mirti e rose, amabili e soavi", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
1 Crabtree and Ehrenstein use a different version of this poem that has the following first three lines:
Mit Rosen, Zypressen und Flittergold Möcht ich verzieren, lieblich und hold, Dies Buch wie einen Totenschrein2 Schumann: "Am"