An Bächleins Rand am Sommertag, Im leichten Sommerkleid, Im Blumenduft schön Nelly lag In Schlaf und Lieb die Maid; Jung Willie durch den Wald da geht, Der oft um ihre Gunst gefleht, Er sieht, wird roth, Er glüht, o Noth! Und zittert, wie er steht. Im Auge nun die Pfeile ruhn, Fest in des Köchers Schooß; Die Lippen thun sich auf, und nun Wird roth vom Hauch die Ros'. Die Lilie blickt, küßt süß gedrückt, Berauscht vor Lust die Lilienbrust; Er sieht, wird roth, Er glüht, o Noth! Und bebt vor Qual und Lust. Ihr leichtes Kleid im Wind umschmiegt Die reizende Gestalt; Und wie sie liegt, sein Herz besiegt Der Schönheit Allgewalt. Der Pulse Glut ihm da nicht ruht, Bis einen heißen Kuß er stahl. Er sieht, wird roth, Er glüht, o Noth! In heißer Herzensqual. So wie ein Rebhuhn aus dem Busch Auffährt, von Furcht beschwingt, Fährt Nelly auf, halb wach, und husch Sie aufgescheucht entspringt: Doch Willie rasch ihr nach, und bald Hat er sie eingeholt im Wald. Bat, schwur 'nen Eid, Und ach die Maid, Die Maid vergab ihm bald.
Zwei Lieder , opus 20
by Elise Schmezer (1810 - 1856)
1. Schön Nelly  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Johann) Philipp Kaufmann (1802 - 1846), no title
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "On a bank of flowers"
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Confirmed with Gedichte von Robert Burns. Übersetzt von Philipp Kaufmann, Stuttgart und Tübingen, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839, pages 147-148.
2. Wie schön bist du  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie gerne dir zu Füßen
Sing ich mein tiefstes Lied,
Indes das heil'ge Abendgold
Durchs Bogenfenster sieht.
Im Takte wogt dein schönes Haupt,
Dein Herz hört stille zu,
Ich aber falte die Hände
Und singe: Wie schön bist du!
Wie gerne dir zu Füßen
Schau' ich in dein Gesicht!
Wie Mitleid bebt es drüber hin;
Dein Mitleid will ich nicht!
Ich weiß es wohl, du spielst mit mir,
Und dennoch sonder Ruh'
Lieg' ich vor dir und singe,
Singe: Wie schön bist du!
Wie gerne dir zu Füßen
Stürb' ich in stummer Qual!
Doch lieber möcht ich springen empor
Und küssen dich tausendmal,
Möcht' küssen dich, ja küssen dich
Einen Tag lang immerzu
Und sinken hin und sterben
Und singen: Wie schön bist du!
Text Authorship:
- by Moritz, Graf von Strachwitz (1822 - 1847), "Wie gerne Dir zu Füssen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "How fair art thou!"