Im Garten wandelt hohe Mittagszeit, Der Rasen glänzt, die Wipfel schatten breit; Von oben sieht, getaucht in Sonnenschein Und leuchtend Blau, der alte Dom herein. Am Birnbaum sitzt mein Töchterchen im Gras; Die Märchen liest sie, die als Kind ich las; Ihr Antlitz glüht, es ziehn durch ihren Sinn Schneewittchen, Däumling, Schlangenkönigin. Kein Laut von außen stört; 's ist Feiertag -- Nur dann und wann vom Thurm ein Glockenschlag! Nur dann und wann der mattgedämpfte Schall Im hohen Gras von eines Apfels Fall! Da kommt auf mich ein Dämmern wunderbar, Gleichwie im Traum verschmilzt was ist und war; Die Seele löst sich und verliert sich weit In's Märchenreich der eignen Kinderzeit.
Sechs Lieder für tiefe Stimme mit Pianoforte , opus 32
by Theodor Leschetizky (1830 - 1915)
1. Mittagszauber  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Mittagszauber"
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Confirmed with Gedichte und Gedenkblätter von Emanuel Geibel, Vierte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1865, page 317.
2. Geduld du kleine Knospe  [sung text not yet checked]
Geduld, du kleine Knospe, Im lieben stillen Wald, Es ist noch viel zu frostig, Es ist noch viel zu bald. Noch geh ich dich vorüber, Doch merk ich mir den Platz, Und kommt heran der Frühling, So hol ich dich, mein Schatz.
Text Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , "Winter song", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Patience, petit bourgeon", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke des Grafen August von Platen in 5 Bänden, 1. Bd., Stuttgart und Tübingen, 1848.
3. Frage nicht, warum?  [sung text not yet checked]
"Verdüstert", sagst Du, "ist mein Sinn, "Verblüht und welk sind meine Wangen; "Verwandelt traurig; wie ich bin, "Wie kann Dein Herz an mir noch hangen?" Ich liebe Dich! Frag' nicht: Warum? Kein Weiser wird es je Dir sagen! Ich liebe Dich, und Du mußt stumm Als Dein Geschick es eben tragen! Ich lieb' Dich nicht, weil mir's gefällt, Ich fühl' mein Herz zu Dir getrieben; Und wär' die Wahl mir frei gestellt Und wollt' ich nicht, ich muß Dich lieben! Ob Deine Wange blaß; ob roth; Ob Dein Gemüth trüb oder heiter, Ich lieb Dich hier bis in den Tod; Und nach dem Tod; im Himmel weiter!
Text Authorship:
- by Eligius Franz Joseph, Freiherr von Münch-Bellinghausen (1806 - 1871), as Friedrich Halm, "Frag' nicht: Warum?", appears in Neue Gedichte, in Lieder der Liebe, no. 9, first published 1864
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Ask not why", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
4. Wir drei  [sung text not yet checked]
Es steht ein Blümchen dort im Thal Und blühet zart in sanfter Ruh -- Und das bist du! Ein Schmetterling wiegt sich so süß In ihrem Kelche hin und her -- Und das ist er! Und über Beide [lieblich]1 traut Neigt eine Trauerweide sich -- Und das bin ich!
Text Authorship:
- by Tivadar (Theodor) József Bákody (1825 - 1911), "Wir drei", appears in Traumbilder: Gedichte, in Klänge der Wehmuth, Pesth: in Commission bei Gustav Heckenast, first published 1846
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View original text (without footnotes)Confirmed with Traumbilder: Gedichte von Theodor Bakody, Pesth: in Commission bei Gustav Heckenast, 1846, page 118.
1 Wallnöfer: "schirmend"5. Zwei Wölkchen spielten auf sonniger Au
Zwei Wölkchen spielten auf sonniger Au', Im lichten, holden Himmelsblau, So fern, und einsam schwebend, Eins nur fürs Andere lebend. Ob solch' ein Paar zu finden wär' In allen Landen, und Meeren? Ich hätte weiter kein Begehr, Mein Kind, daß wir es wären.
Text Authorship:
- by Ludwig Wilhelm Friedrich Seeger (1810 - 1864), no title, appears in Wolkenbilder, no. 1
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Confirmed with: "Wolkenbilder von Ludwig Seeger", Deutscher Musenalmanach für das Jahr 1836, herausgegeben von A. v. Chamisso und G. Schwab, Siebenter Jahrgang, Leipzig: Weidmannsche Buchhandlung, [1836], page 296.
6. Waldvöglein
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