Vater der Liebe, ewig mild, Allsegnender in Himmelshöhen, dess Antlitz lächelnd sich enthüllt, steigt auf zu ihm des Kindes Flehen! Ach, vor dem Throne deiner Gnade sieh' knien die Liebe im Gebet! Dass du auf dunkler Prüfung Pfade sie schützest, ihre Träne fleht. Vater der Liebe, ewiges Licht! Es muss die tiefste Nacht sich hellen, willst du, dass sie ein Strahl durchbricht aus deines Lichtreichs ew'gen Quellen. Wenn auch des letzten Sternes Schimmer versinket in schwarzer Wolken Nacht, die Liebe will verzagen nimmer, weiß sie nur, dass dein Auge wacht. Vater der Liebe, mächt'ger Hort! Was ist der Stürme wildes Toben, führst du das Schifflein in den Port, willst du, dass es der Angst enthoben? Ob tausend Gräber sich erschließen, die Liebe, sie kann nicht untergeh'n, soll sie des Friedens Hafen grüßen, dein heil'ger Wille wird gescheh'n.
6 Lieder für Mezzo-Sopran, Alt oder Bariton mit Pianoforte , opus 9
by Siegfried Saloman (1816 - 1899)
1. Vater der Liebe
Language: German (Deutsch)
2. Altes Lied
Language: German (Deutsch)
Er hat zwei klare Äuglein und einen roten Mund; mein Herz hält er gefangen, nach ihm steht mein Verlangen zu jeder, jeder Stund'. Der Mai ist uns vergangen, das acht' ich wahrlich klein; ich weiß kein größ'res Leiden denn dass ich ihn muss meiden, den Allerliebsten mein.
Text Authorship:
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Note: the Saloman score indicates that the text was "Mitgeteilt von J. P. Kaltenbaeck".
3. Ich kann wohl manchmal singen
Language: German (Deutsch)
Ich kann wohl manchmal singen, Als ob ich fröhlich sei, Doch heimlich Tränen dringen, Da wird das Herz mir frei. So lassen Nachtigallen, Spielt draußen Frühlingsluft, Der Sehnsucht Lied erschallen Aus ihres Käfigs Gruft. Da jauchzen alle Herzen, Und alles ist erfreut, Doch keiner fühlt die Schmerzen, Im Lied das tiefe Leid.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 2. Sängerleben, in Wehmut, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Weemoed", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Shula Keller) , "Melancholy", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Parfois je peux bien chanter", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , "עצבות", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Malinconia", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Vemod", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Melancolia", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Diego S. Loyola) , "Melancolía", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
4. Unterwegs
Language: German (Deutsch)
Mein Herzenslieb, mein Augenstern, wie wär' ich, ach, so gern, bei dir so gern schon wieder! Das Scheiden, hab' es nie gedacht, ist ärger als die Nacht, die schwärz'ste Nacht im Wetter! Was sollen Mond und Sonnenschein, Gesellschaft, Speis' und Wein, der beste Wein mir helfen? Ich trau're hier, du trauerst dort. Jetzt könnten wir ein Wort, ein trautes Wort uns sagen. In Nebel ist die Stadt gehüllt; ich seh' zurück - dein Bild, dein liebes Bild erscheint mir. Der Wagen rollt, du bleibst zurück. O möcht' er doch in Stück', in tausend Stück' zerbrechen! Nur dass ich wieder zu dir müsst', dich küssen dürfte, küss- en, ach das nähm' kein Ende! Was trieb mich fort - Verdammte Eil'! - Der Langeweil', der bösen Langeweil' entgegen? O Narr, der sich begraben lässt im allerschlimmsten Nest, im dummsten Nest auf Erden! Ich wollt', dass ich gestorben wär', doch du, mein Kind, mit mir, sonst nimmermehr, sonst nimmer. Mein Herzenslieb, mein Augenstern, bei dir nur bin ich gern, ach, wär' ich gern schon wieder! Das Scheiden, hab' es nie gedacht, ist ärger als die Nacht, die schwärz'ste Nacht im Wetter!
5. Schneeglöckchen blicken hervor
Language: German (Deutsch)
Schneeglöckchen blicken hervor auf der Flur, des Frühlings entzückende Gabe; fort, fort mit euch, ihr Glöcklein, ich liebe euch nicht, ihr läutet die Zeit mir zu Grabe! Ihr kündet den Lenz mir, doch kündet ihr auch, wie bald ich genossen ihn habe; d'rum fort mit euch, ihr Glöcklein, ich liebe euch nicht, ihr läutet den Lenz mir zu Grabe! Ihr meldet den Herbst an, der Blumen uns raubt, der Sinne süß duftende Labe; d'rum fort mit euch, ihr Glöcklein, ich liebe euch nicht, ihr läutet den Lenz mir zu Grabe! Ihr kündet den Winter, des Lebens Vergeh'n, auf trugvollem, blumigem Stabe; fort, fort mit euch, ihr Glöcklein, ich liebe euch nicht, ihr läutet mein Leben zu Grabe!
6. Die Einsame
Language: German (Deutsch)
Fließet nieder, stille Tränen, armes Herz, leg' dich zur Ruh'! All mein Lieben, all mein Sehnen, ach, dir, Teurer, schwärmt es zu! Trübe schleicht der Tag von hinnen, einsam, einsam meine Nacht, und der Sehnsucht Tränen rinnen; ihre Flamme ist entfacht. Doch die Ahnung schön'rer Tage überkommt die Seele mir; leiser wird der Liebe Klage, und mein Schmerz ruht aus in dir. Süße Träume, süße Bilder, wieget ein das kranke Herz! Aug' der Nacht, o schaue milder! Schlumm're ein, du tiefer Schmerz!
Text Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881), "Die Einsame"
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Confirmed with Orpheus, musikalisches Taschenbuch für das Jahr 1841, ed. by August Schmidt, 2. Jahrgang. Wien.