Wenn trüb das verlöschende letzte Roth Herschimmert über die Haide, Wenn sie liegt so still, so schwarz und todt, So weit du nur schauest, die Haide, Wenn der Mond steigt auf und mit bleichem Schein Erhellt den granitnen Hünenstein, Und der Nachtwind seufzet und flüstert darein Auf der Haide, der stillen Haide -- Das ist die Zeit, dann mußt du gehn Ganz einsam über die Haide, Mußt achten still auf des Nachtwind's Wehn Und des Mondes Licht auf der Haide: Was nie du vernahmst durch Menschenmund, Uraltes Geheimniß, es wird dir kund, Es durchschauert dich tief in der Seele Grund Auf der Haide, der stillen Haide.
6 Lieder für 1 mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 1
by Anton Averkamp (1861 - 1934)
1. Haidenacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Hermann Allmers (1821 - 1902), "Haidenacht"
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Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode. Ausgewählt von Maximilian Bern, Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam, 1878, page 9. Note: modern German spelling would change "Haide" to "Heide", "Roth" to "Rot" and "todt" to "tot"
2. Es stand ein Veilchenstrauss an meinem Bette  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es stand ein Veilchenstrauß an meinem Bette, Der duftete mir zu gar süßen Traum: Ich lag am Abhang einer Hügelkette, Und überblüht von Veilchen war der Raum: So viele wuchsen nie an einer Stätte, Man sah vor ihrem Blau den Rasen kaum; Da sprach das Herz: Hier ging mein Lieb, das traute, Und Veilchen sproßten auf, wohin sie schaute.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 18
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3. Liebesfrühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich sah den Lenz einmal [Erblühn]1 im schönsten Tal; Ich sah der Liebe Licht Im schönsten Angesicht. Und wandl' ich nun allein Im Frühling durch den Hain, Erscheint aus jedem Strauch Ihr Angesicht mir auch. Und seh ich sie am Ort Wo längst der Frühling fort, So sprießt ein Lenz und schallt Um ihre süße Gestalt.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Liebesfrühling", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Primavera d'amor", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Love's Spring", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Printemps de l'amour", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Gänsbacher, Krinninger: "Erwacht"; further changes may exist not shown above for Krinninger.
4. Heimkehr  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In meine Heimath [kam]1 ich wieder, Es war die alte Heimath noch, Dieselbe Luft, dieselben Lieder, Und alles war ein andres doch. Die Welle rauschte wie vorzeiten, Am Waldweg sprang wie sonst das Reh, Von Fern erklang ein Abendläuten, Die Berge glänzten aus dem See. Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren Die Mutter stets empfing, dort sah Ich fremde Menschen, sah ein fremd gebaren; Wie weh, wie weh mir da geschah! Mir war, als rief es aus den Wogen: Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr! Die du geliebt, sind alle fortgezogen Und kehren nimmer, nimmermehr.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Heimkehr"
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View original text (without footnotes)1 Hornstein: "kehrt' "; further changes may exist not shown above.
5. Ihr Grab  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es blüht ein Grab in treuer Hut, Das beste Herz darinnen ruht. Zu oberst blühen Rosen rot- Dein Mund so manchen Kuß mir bot. Und weiter ab die Lilie blüht- Dein Herz hat rein für mich geglüht. Zu Füßen liegt ein grüner Kranz- Ich schwang dich oft im Maientanz. Die Leute gehen dran vorbei, Mir aber bricht das Herz entzwei.
Text Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Ihr Grab", appears in Gedichte, in Lieder
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6. Nach und nach  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Weißt, mein Liebchen, du wohl noch, Wie es dich verdrossen hat, Als das erste Mal ich bat: "Einen Kuß bekomm' ich doch?" Wie du da mich abgewehret Und dein Köpfchen weggekehret, Sprachest: "Ei, wie schickt sich's doch!" Als ich wieder dich gesehn Und dich bat um einen Kuß, Macht' es dir nicht viel Verdruß, Ließ'st dein Köpfchen ruhig stehn; Und ich küßte deine Wangen, Und du sprachst mit leisem Bangen: "Ach, es könnte Jemand sehn!" Kam zum dritten Mal zu dir, Und ich küßte kühn und frei, Und dein Köpfchen ohne Scheu Neigte gar sich her zu mir. Und jetzt küssen wir und küssen, Mögen's alle Leute wissen, Sprichst kein böses Wort dabei.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Nach und nach", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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