Waldhorn bringt Kund getragen, Es hab nun aufgeschlagen Auf Berg und Tal und Feld Der Lenz seine bunten Zelt! Ins Grün ziehn Sänger, Reiter, Ein jeglich Herz wird weiter, Möcht jauchzend übers Grün Mit den Lerchen ins Blaue ziehn. Was stehst du so alleine, Pilgrim, im grünen Scheine? Lockt dich der Wunderlaut Nicht auch zur fernen Braut? "Ach! diese tausendfachen Heilig verschlungnen Sprachen, So lockend Lust, wie Schmerz, Zerreißen mir das Herz. Ein Wort will mir's verkünden, Oft ist's, als müßt ich's finden, Und wieder ist's nicht so, Und ewig frag ich: Wo?" - So stürz dich einmal, Geselle, Nur frisch in die Frühlingswelle! Da spürst du's im Innersten gleich, Wo 's rechte Himmelreich. Und wer dann noch mag fragen: Freudlos in blauen Tagen Der wandern und fragen mag Bis an den Jüngsten Tag!
Sechs Gesänge für vierstimmigen Männerchor , opus 42
by Robert Steuer (1831 - 1895)
1. Aufgebot  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Aufgebot"
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2. Abendlied
Language: German (Deutsch)
Süsser Schlaf, o senke dich hernieder
. . . . . . . . . .
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3. Nachtreise  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich reit' ins finstre Land hinein, Nicht Mond noch Sterne geben Schein, Die kalten Winde tosen. Oft hab' ich diesen Weg gemacht, Wann goldner Sonnenschein gelacht, [Bei]1 lauer Lüfte Kosen. Ich reit' am finstern Garten hin, Die dürren Bäume sausen drin, Die welken Blätter fallen. Hier pflegt' ich in der Rosenzeit, Wann alles sich der Liebe weiht, Mit meinem Lieb zu wallen. Erloschen ist der Sonne Strahl, Verwelkt die Rosen allzumal, Mein Lieb zu Grab' getragen. Ich reit' ins finstre Land hinein Im Wintersturm, ohn' allen Schein, Den Mantel umgeschlagen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Nachtreise", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 5, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voyage de nuit", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Zenger: "Und"
4. Der schnellste Reiter ist der Tod  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der schnellste Reiter ist der Tod; Er überreitet das Morgenrot, Des Wetters rasches Blitzen; Sein Roß ist fahl und ungeschirrt, Die Senne schwirrt, der Pfeil erklirrt, Und muß im Herze sitzen. Durch Stadt und Dorf, über Berg und Tal, Im Morgenrot, im Abendstrahl Geht's fort in wildem Jagen, Und wo er floh mit Ungestüm, Da schallen die Glocken hinter ihm, Und Grabeslieder klagen. Er tritt herein in den Prunkpalast, Da wird so blaß der stolze Gast Und läßt von Wein und Buhle; Er tritt zum lustigen Hochzeitsschmaus, Ein Windstoß löscht die Kerzen aus, Bleich lehnt die Braut im Stuhle. Dem Schöffen blickt er ins Gesicht, Der just das weiße Stäblein bricht, Da sinkt's ihm aus den Händen; Ein Mägdlein windet Blüt' und Klee, Er tritt heran; ihr wird so weh -- Wer mag den Strauß vollenden! Drum sei nicht stolz, o Menschenkind! Du bist dem Tod wie Spreu im Wind, Und magst du Kronen tragen. Der Sand verrinnt, die Stunde schlägt, Und eh' ein Hauch dies Blatt bewegt, Kann auch die deine schlagen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Cita mors ruit"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Cita mors ruit", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
5. Treue Liebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Treue Liebe gilt für's Leben, Treue Liebe endet nicht; Und dem Wechsel sich ergeben, Treue Liebe ist es nicht. Was durch Leiden kann vergehen, Was der Freude Hand zerbricht, Ähnlich mag's der Liebe gehen, Treue Liebe ist es nicht. Was des Wort's bedarf hinieden Was nicht zittert, wenn es spricht, Bringen mag es tiefern Frieden Aber Liebe ist es nicht. Liebe, Liebe birgt die Thränen, Liebe fleht Besitz und Licht, Liebe schwelgt in Angst und Sehnen Treue Liebe endet nicht.
6. Am Waldsee  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Da draußen an der Halde, Da singt ein Vöglein frei: Jung Blut, geh' nicht zu Walde, Im Walde wohnt die Fei. Bei Tag im Grase funkelt Ihr schuppiger Schlangenleib! Doch wenn der Abend dunkelt, Wird sie ein schönes Weib. Sie sitzt in Mondscheinnächten Am schwarzen See im Tann, Und löst die langen Flechten, Und lockt den Wandersmann. Da blitzen ihr die Augen Wie blauer Edelstein; Ihre kalten Lippen saugen Sein rothes Leben ein. Es schallt wie Wonn' und Grausen Ihr Lachen durch die Nacht, Bis fern mit kühlem Sausen Der Morgenwind erwacht. Dann ächzt es in den Tannen, Dann braust's im Wogenschlund; Eine Schlange rauscht von bannen, Eine Leiche liegt am Grund.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Am Waldsee"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au lac de la forêt", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission