Am Waldrand steht ein Tannenbaum Mit lustig schwankendem Wipfel, Da schwingen sich, husch! zwei Vöglein drauf, Zu oberst auf den Gipfel, Und blicken hinab in den Wald hinein, Und singen so laut, und singen so fein, Weiß wohl, was euch Beiden so wohl gefällt, Nicht Schöneres gibt's ja in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! O könnt' ich schauen mit euch hinab, Ihr Vöglein, auf allen Schimmer, Auf das funkelnde Grün, auf das zitternde Licht, Auf das neckisch holde Geflimmer! Und säh' ich wie ihr in die Pracht hinein, Mit einem Mal, o wie schön müßt's sein! Denn mir und euch Nichts so wohl gefällt, Und Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! Und ist der letzte Sonnenstrahl Spät aus dem Walde geschieden, Und sinket hernieder die stille Nacht, Mit ihrem seligen Frieden, Da fliegen die Vöglein in's Nest hinein, Und noch im Traume klingt es fein: Viel Schönes gibt es, was uns gefällt, Doch Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein!
Drei Gesänge für 4 Männerstimmen , opus 27
by Rudolf Weinwurm (1835 - 1911)
1. Waldabendschein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldabendschein", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 94
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Woodland evening glow", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder-Texte für die deutschen Sänger Amerika's, New York: Julius Drescher, 1896.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 84-85.
2. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Was suchen [doch]1 die Menschen all' Zu Roß und auch zu Fuß? Das wandert hin und wandert her Zeitlebens ohn' Verdruß. Die haben wohl kein Liebchen heim, Und auch ihr Herz dabei: Sie sehn mich an und wundern sich, Daß ich so langsam sei. Ach, wer mit jedem, jedem Fuß, Den er setzt in die Welt hinein, Einen Schritt von seiner Liebsten thut, Der macht ihn gerne klein. Wer hat das Wandern doch erdacht? Der hatt' ein Herz von Stein; Und wär' es heut' noch nicht bekannt, Ich ließ' es wahrlich sein.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Auf der Landstraße", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Weinwurm: "dort"; further changes may exist not shown above.
3. Guter Rath  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sucht dich die Freude, grüsse sie, Sie schmückt das Erdenleben; Gib Raum ihr, doch vergiß es nie, Daß Flügel ihr gegeben. Und, wenn dich Leid und Weh ereilt, Mußt sie geduldig tragen, Und hoffen, daß die Wunde heilt Die Hand, die sie geschlagen!
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862)
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Guter Rath"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Good advice", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Julius Sturm, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1850, page 154