Die schmachtende Äster will ich nicht, Die buhlt mit dem Gott der Sonnen, Der Tulpe, der lüsternen Dirne, bin Ich meidend längst entronnen ; Die Primel ist eine Bauernmagd, Und Veilchen im Orden der Nonnen; -- Um die liebliche Rose werb ich allein, Die Königin der Wonnen. Die Winde ist ein loses Ding, Trägt nach zu Vielen Verlangen, Ringt sich und schlingt sich um jede Hand, Wolfsbeere ist gar zum Erhangen; Ich will auch die Immortelle nicht, Läßt trauernd das Köpfchen hangen; -- Um die liebliche Rose werb ich allein, Mit ihren rosigen Wangen. Die Lilie, wie eine Heilige ganz In Weiß, die geb ich verloren. Und Gänseblümchen, rothgetüpft, Ist mir zu niedrig geboren. Syringe ist süß, aber vielverliebt, Nareisse dem Bienchen verschworen; -- Ich habe die liebliche Rose mir, Die Schönste von allen erkoren.
Vier Männerchöre , opus 92
by Eduard Hermes (1818 - 1905)
1. Blumen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Hermann Harrys (1811 - 1891), "Blumen", appears in Lieder aus der Fremde: In Beiträgen von Friedrich Bodenstedt, Adolf Elissen, Ferdinand Freiligrath, usw., first published 1857
Based on:
- a text in English by Thomas Hood (1799 - 1845), "Flowers", appears in Friendship's Offering, first published 1827
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2. Wildfang  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
"[Du]1 Wildfang mit dem Schelmenaug', Laß nur das Laufen sein; Und liefst Du bis an's End' der Welt, Ich holte doch Dich ein!" "Und hab' ich Dich, so schling' ich fest Den Arm um Deinen Leib Und küsse Deinen rothen Mund Und nehme Dich zum Weib!" -- " 'Ei, Jäger,' " ruft die blonde Maid, " 'Das thust Du nicht, ich wett'! Zu Nürnberg hängt man keinen nicht, Ehvor man ihn denn hätt'!' " D'rauf eilt sie tiefer in den Wald Und wendet oft den Blick: Ach, Jäger, liebster Jäger mein, Wie weit bleibst du zurück! Doch plötzlich, -- welch' ein Mißgeschick! Welch' schlimmes Ohngefähr! -- Fließt da, wohl tief und breit genug, Ein Bächlein in die Quer'! Die Maid erschrickt, wird blaß und roth, Und trippelt her und hin, Das Auge schaut nach Rettung um -- Der Schalk, der Schalk bleibt d'rin. Der Jäger aber eilt herzu; Er schlingt um sie den Arm, Er küßt sie auf den rothen Mund So herzig und so warm, Und als der nächtes Kirchtag kam, Da hat er sie gefreit. -- Flöß nur das Bächlein nicht querein, Die liefen wohl noch heut'!
Text Authorship:
- by Otto Richard Schmidt-Cabanis (1838 - 1903), "Schreckliches Mißgeschick"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Die deutsche Kunst in Bild und Lied, original-Beitrage, siebzehnter Jahrgang, ed. by Albert Traeger, Leipzig: Julius Klinkhardt, 1875, page 77.
1 Roeder: "Der"; further changes may exist not shown above.3. Serenade des Troubadours  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Zwei lange Stunden steh ich vor deiner Tür Und sing das neue Lied: "Liebchen, komm zu mir!" Der Mond sieht lächelnd auf mich hernieder, Auswendig kennt er all meine Lieder, Abend für Abend sieht er mich stehn, Nächte um Nächte hört er mich fleh'n! Kaum kommt die Sonne, schleich' ich nach Haus, Die frechen Spatzen lachen mich aus, "Mein holdes Liebchen, ach komm zu mir: Wenn du nicht kommen willst, lass' mich zu dir!"
Text Authorship:
- by Erik Meyer-Helmund (1861 - 1932)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Serenade of the troubadour", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Wach' auf, du alter Minnesang  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wach' auf, du alter Minnesang, Mit deinen süßen Wonnen! Schon hat in milden Frühlingsdrang Die Rosenzeit begonnen! Die Nachtigallen werben laut In ihrer Liebesnoth, Daß jede Blüthe Perlen thaut Im frühen Morgenroth! Wach' auf, du alter Minnesang, Mit deinen süßen Wonnen! Schon schäumen bei den frohen Klang Die weingefüllten Tonnen! Es klingt ein Hoch im Minnelied, Den Schönen sei's gebracht; Und wer in Treue von uns schied, Deß sei auch treu gedacht! Wach' auf, du alter Minnesang, Mit deinen süßen Wonnen! Daß wir befreit von Zwift und Zwang In deinem Ruhm uns sonnen. Gib unserm Herzen Muth und Kraft, Gib unsrer Treu' Bestand! Dann blüht in Freiheit mährchenhaft Das theure Vaterland!
Text Authorship:
- by Friedrich Konrad Müller von der Werra (1823 - 1881), "Wach auf, du alter Minnesang", appears in Das Buch der Lieder, in 3. Frühling
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Confirmed with Friedrich Konrad Müller von der Werra, Das Buch der Lieder, Leipzig: Ludwig Denicke, 1866, pages 144 - 145.