Steht ein Haselstrauch an [unsrem]1 Wiesenhang, der hat Blätter rot wie Blut. Saß ich dort so manchesmal und lacht'und sang, Ach [nun]2 ist mir weh zu Mut. Hängt ein rotes Kleid in meinem Kleiderspind, und daneben steh'n die Schuh', die den bösen Weg mit mir gewandert sind, wo mein Herz verlor die Ruh. Liegt ein kleines Bild veborgen [tief im]3 Schrein, seh es nimmer, nimmer an. [Denn der's einst mir gab, ach er ist Schuld allein]4, daß ich nicht mehr froh sein kann.
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 20
by R. Evers
1. Einst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anna Klie (1858 - 1913)
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View original text (without footnotes)1 Henschel: "unserm"; further changes may exist not noted above.
2 Wallnöfer: "wie"
3 Wallnöfer: "in dem"
4 Wallnöfer: "Ach, was ist es mit mir Armen, denk' ich dein"
2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Um bei dir zu sein, Trüg ich Not und Fährde, Ließ ich Freund und Haus Und die Fülle der Erde. Mich verlangt nach dir, Wie die Flut nach dem Strande, Wie die Schwalbe im Herbst Nach dem südlichen Lande; Wie den Alpsohn heim, Wenn er denkt, Nachts alleine An die Berge voll Schnee Im Mondenscheine.
Text Authorship:
- by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947), "Sehnsucht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "Longing", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Langueur", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Jahreszeiten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Als hoch das Feld in Blumen stand, Und als die Schwalbe flog ins Land: Da blühte sie empor in mir, Die Liebe, schöne Frau, zu dir. Und als der Tag am längsten war, So blau und heiß, so sonnenklar: Da war die Liebe heiß und hoch Und ich war selig -- weißt du's noch? Da ward es Herbst, die Schwalben ziehn, Und schweigend zogst auch du dahin; Und wie das Laub vom Baume sank: Da war ich stumm, da war ich krank! Das ist der Liebe alter Gang, Sie geht so tief, sie geht so lang! Nun kommt der Winter und der Schnee, Ich geh' zu Grund an ihrem Weh!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Jahreszeiten", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 8. Erinnerungen, first published 1882
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The seasons", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Saisons", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wanderzeit. Ein Liederbuch von Karl Stieler, Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1882, page 87.
4. Wintergruss  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nur einen grünen Tannenzweig Bring' ich dir heim vom Wandern heute; Ich brach ihn an dem Waldessteig, Wo ich einst ging an deiner Seite. Ich taucht' ihn in die blaue Flut, Wo ich dereinst mit dir gezogen In Sommerglut, in Herzensglut - Spürst du den Gruß von Wald und Wogen? Denn wie der Bergsee, tief und kühn, So flutet stürmend meine Liebe, Und wie der Zweig da bleibt sie grün, Wenn es auch ewig -- Winter bliebe.
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Wintergruß", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 8. Erinnerungen
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