Der Frühling klopft mit frischem Strauß Lautjubelnd an mein Fensterlein: Heraus du Menschenkind heraus, Heraus in meinen Sonnenschein! Auf lauer Lüste Wogen Bin heut ich eingezogen. Vergangen ist Nacht und Leid, Gekommen ist Licht und Freud'! Frühling! Frühling! Auf jauchzt das Herz bei solchem Klang. Frühling! Frühling! Von den Bergen hernieder Rinnen Abschiedsthränen Dem scheidenden Winter; Von den Bergen hernieder Rinnen Freudenthränen Dem kommenden Frühling! Lerchenchöre jubeln: Frühling! Frühling! Die Bäume pred'gen im grünen Talar: Frühling! Frühling! Die toten Blumen schlagen Die hellen Augen auf Und rufen flüsternd einander zu: Frühling! Frühling! Und alles jauchzt den einen, Den großen, den heiligen Psalm: Vergangen ist Nacht und Leid! Gekommen ist Licht und Freud'! Frühling! Frühling!
Vier Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte , opus 54
by Kaspar Jakob Bischoff (1823 - 1893)
1. Der Frühling klopft mit frischem Strauss  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Und ob der holde Tag vergangen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und ob der holde Tag vergangen Mit seiner frühlingshellen Pracht, Der Blume wird es doch nicht bangen Vor trüber, sternenloser Nacht. Denn was von Strahlen sich ergossen, Das webt in ihr den schönsten Traum; Des Frühlings Wonne ruht verschlossen In ihres Kelches duft'gem Raum. So öffne dich, o Herz, der Liebe, Schließ' ihre Strahlen in dich ein, Dann wird's in Nächten bang und trübe In deinem Innern Frühling sein.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Lied"
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3. Neuer Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Neuer Frühling ist gekommen, Neues Laub und Sonnenschein, Jedes Ohr hat ihn vernommen, Jedes Auge saugt ihn ein. Und das ist ein Blühn und Sprießen, [Waldesduften]1, Quellenfließen, Und die Brust wird wieder weit, Frühling, Frühling, goldne Zeit! Von [dem]2 Felsen in die Weite Fliege hin, mein Frühlingssang, Ueber Ströme und Gebreite, Durch Gebirg und Blüthenhang! Darf nicht wandern, muß ja bleiben, Ob's mich ziehn auch will und treiben, Doch so weit [mein]3 Himmel blaut Singen, singen will ich laut! Wie die Welt auch wechselnd gehe, Wie das Schicksal auch mich treibt, Komme Glück und komme Wehe, [Fest doch weiß ich was mir bleibt:] 4 Fester Mut der freien Seele Und die freudge Liederkehle, Lebenslust und Lebensdrang, Goldnes Leben im Gesang!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Neuer Frühling", appears in Jugendlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1852, pages 215-216.
1 Le Beau: "Ein Waldesrauschen"2 Schaffgotsch: "den"
3 Le Beau: "der"
4 Schaffgotsch: "Wenn nur Eines mir verbleibt:"
4. Oft sinn' ich hin und wieder  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Oft sinn' ich hin und wieder: Was treibt mich zu ihr hin? Sind's ihre süßen Lieder, [Oder ist's]1 ihr froher Sinn? Was hält mich so gefangen Wenn ihre Stimme schallt? Ist's unbewußt Verlangen, Ist's ihres Aug's Gewalt? 's ist nicht der Wuchs, der schöne, Und nicht des Auges Strahl, Auch nicht die süßen Töne; 's ist Alles allzumal!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Oft sinn' ich hin und wieder", appears in Alte und neue Gedichte, in 9. Aus dem Buche Edlitam (1847-1851)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ausgewählte Dichtungen von Friedrich Bodenstedt, Zweite Auflage, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1864, page 263.
1 Humperdinck: "Ist es"