Am Waldrand steht ein Tannenbaum Mit lustig schwankendem Wipfel, Da schwingen sich, husch! zwei Vöglein drauf, Zu oberst auf den Gipfel, Und blicken hinab in den Wald hinein, Und singen so laut, und singen so fein, Weiß wohl, was euch Beiden so wohl gefällt, Nicht Schöneres gibt's ja in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! O könnt' ich schauen mit euch hinab, Ihr Vöglein, auf allen Schimmer, Auf das funkelnde Grün, auf das zitternde Licht, Auf das neckisch holde Geflimmer! Und säh' ich wie ihr in die Pracht hinein, Mit einem Mal, o wie schön müßt's sein! Denn mir und euch Nichts so wohl gefällt, Und Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! Und ist der letzte Sonnenstrahl Spät aus dem Walde geschieden, Und sinket hernieder die stille Nacht, Mit ihrem seligen Frieden, Da fliegen die Vöglein in's Nest hinein, Und noch im Traume klingt es fein: Viel Schönes gibt es, was uns gefällt, Doch Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein!
Fünf Lieder für Männerchor , opus 209
by Jakob Eduard Schmölzer (1812 - 1886)
1. Waldabendschein  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldabendschein", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 94
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Woodland evening glow", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder-Texte für die deutschen Sänger Amerika's, New York: Julius Drescher, 1896.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 84-85.
2. Es sinkt der Tag  [sung text not yet checked]
Es sinkt der Tag; zum letzten Mal Bescheint die Sonn' noch Feld und Wald, Die Nebel steigen aus dem Thal. Ein [Glöcklein]1 plötzlich hell erschallt: Ave Maria! Und ehern reiht sich Klang an Klang, Es tönet hier, es tönet dort, Es schallt den stillen Wald entlang, Und in den Lüften klingt es fort: Ave Maria! Es bricht die Nacht nun langsam ein, Der erste Stern am Himmel blinkt, Wie friedlich ruhen Feld und Hain; Das letzte Glöckchen leis' verklingt: Ave Maria!
Text Authorship:
- by Paul Lindenberg (1859 - 1943)
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Schmölzer: "Glöckchen"
3. Sternennacht  [sung text not yet checked]
Ihr lieben kleinen Sterne, Warum bleibt ihr so ferne? Ich hab' euch doch so gerne. Lieb' Kind, wir halten Wacht In mancher schönen Nacht. Die Sterne mir gefielen Ich möcht' mit ihnen spielen, Sie streicheln, sie befühlen. Lieb' Kind, wir halten Wacht, Wir geben auf dich Acht. Ach, kommt zu mir herunter, Ihr schönen Gotteswunder! Ich bin doch wach und munter. Lieb' Kind, wir halten Wacht, Jetzt schlafe -- gute Nacht!
Text Authorship:
- by Maria Ludovica Katharina Brentano von la Roche (1787 - 1854), as Ludovica, Freifrau von des Bordes, "Die Sterne", appears in Kinderlieder, Regensburg: G. Joseph Manz, first published 1853
See other settings of this text.
Confirmed with Ludovica, Freifrau von des Bordes, Kinderlieder, Regensburg: G. Joseph Manz, 1853, pages 14 - 15.
4. Die Alpenrose  [sung text not yet checked]
So frisch lacht keine Blume drein, Als wie die Alpenrose, Bestrahlt vom ersten Morgenschein, Den klaren Thau im Schooße! So froh blüht keine weit und breit, So frei, o Gottessegen! Kein Fels ist ihr zu hoch und weit, Sie schimmert dir entgegen! Hinauf, hinan mit frohem Blut, Nach ihr, nach ihr zu steigen! Hinauf, hinan! Mit frischem Muth Erklingen [laß]1 den Reigen! Den letzten Gram jauchz' in die Luft! Und will dich was noch mühen: Zu oberst grad im Nebelduft Die schönsten Büsche blühen! Und wo kein Hälmchen [sonst mehr]2 wallt Am blauen Gletschereise, Wo nur der Schrei des Adlers hallt, Blüht fort sie froher Weise! Drum, eh du steigst [vom Felsenrand]3, Brich einen Strauß im Moose, Und bleib' getrost im fernen Land Als wie die Alpenrose!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Die Alpenrose", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 105
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The alpine rose", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, page 95.
1 Randhartinger: "lasst"2 Randhartinger: "mehr sonst"
3 Randhartinger: "von Felsenwand"
5. Die Waldfee  [sung text not yet checked]
Im Mondenschein, in der Waldesnacht, Da sitzt am Borne die Fee; Läßt flattern im Winde des Haares Pracht, Und zieht den Odem leis und sacht, Und lauscht, und lauscht, und harret still, Ob Keiner sie erlösen will Von ihrem Liebesweh. O Jäger, o Jäger! hab' Acht, hab' Acht, Tritt leis mit dem Hündlein herzu! Schon läßt sie funkeln die Augen mit Macht! Hat ein Mal sie dich angelacht, Kein Kraut im Walde mag heilen dich, Weh! hier und dort ist's ewiglich Geschehn um deine Ruh! O Jäger, o Jäger! stoß frisch in's Horn, Daß jäh sie erschrickt und erblaßt, Und wieder sich birgt im tiefen Born, Gehst sonst an Leib und Seel verlorn! -- Dank Gott, dank Gott! sie ist entflohn! Dank Gott, dank Gott mit hellem Ton, Daß sie dich nicht erfaßt!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Die Waldfee", appears in Liederbuch, in 6. Romanzen, no. 400
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The forest fairy", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 375-376.