Spannen junge Spinnerinnen, Spannen Flachs zu seinen Linnen, Spannen spät bei Lampenschein: Doch vor allen anderen Mädchen Drehte Röschen glatt ihr Fädchen, Dreht ihr Fädchen rund und fein. Und es dringt zum Ohr des Zaren, Wie ein Kind so jung an Jahren Fleißig sich zum Rädchen hält; Schickt ihr Flachs zu einem Wocken, Blond und weich wie Röschens Locken: Röschen, spinne mir ein Zelt! Und von dem, was noch -- so schreibet Ihr der Zar -- dir übrig bleibt, Die mit Spinnen du vertraut: Davon magst du Kleider spinnen, Hochzeitskleider, und darinnen Mir im Arme ruhn als Braut. Klug ist Röschen, voller Pfiffe; Federchen vom Weberschiffe Schicket sie dem Zar in's Haus, Zar! was du, vermag nicht jeder; Zar! hier hast du eine Feder! Mach' mir einen Webstuhl draus! Und von dem, was noch -- so schreibet Röschen ihm -- dir übrig bleibt, Werd' ein Lusthaus aufgebaut! In dem Lusthaus will ich wohnen, Drinnen Kunst und Fleiß belohnen, Dir im Arme ruhn als Braut.
Drei Lieder für Sopran mit Pianofortebegleitung , opus 15
by Richard Wagner, Dr.
1. Die Spinnerin  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Die pfiffige Spinnerin", appears in Gesänge der Serben, first published 1877
Based on:
- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben, Zweite Auflage, ed. Karl Braun-Wiesbaden, Leipzig: Verlag von Joh. Ambr. Barth., 1877, pages 231-232
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. An die weissen Rosen
Kennt ihr die Mähr . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —