Du klarer Stern, der meine Nacht Mit freud'gem Kuss hinweggelacht, Wer je dich sah, vergisst dich nicht; Wo gingst du hin, du schönes Licht? Ich suche dich auf Berg und Höh'n, Denn ach, du warst so schön, so schön! In deines Auges mildem Glanz Verlor sich meine Seele ganz, Und im Verlust ward mir erst klar, Dass in mir Geist und Leben war; Nun such' ich mich in dir, mein Stern, Doch ach, du bist so fern, so fern.
Sechs Gedichte von Ad. Böttger für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 3
by Oskar Paul (1836 - 1898)
1. Du klarer Stern, der meine Nacht  [sung text not yet checked]
2. Die Nachtigall sass im Laub und sang  [sung text not yet checked]
Die Nachtigall saß im Laub und sang Von Lieb' und Liebeswonne, Die Blumen öffneten bei dem Klang Des Auges verliebte Sonne. Und unter dem Blüthenbaum küßt' ich Dich, Worüber Du lachend erschrocken, Es flochten die Zweige Dir feierlich Den bräutlichen Kranz in die Locken. Und als die Blumen verwundert sahn, Wie ich Dich selig umschlungen, Hat schöner ihr Auge sich aufgethan, Die Nachtigall süßer gesungen.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Die Nachtigall saß im Laub", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The nightingale sat in the foliage", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig: Otto Klemm, 1847, page 39
Note: there is a typo in the score for von Kolb: stanza 3, line 1, word 6 is "seh'n" instead of "sahn".
3. Wir haben uns beide verstanden  [sung text not yet checked]
Wir haben uns beide verstanden Im heimlichen Blick und Gruß, Wir theilen zusammen die Thräne, Wir theilen zusammen den Kuß. Wir lachen der modernden Toten, Die uns im Leben gehaßt, Und aller lebendigen Herzen, Die nie die Gottheit erfaßt. Wir fürchten uns nimmer zu sterben, Wenn wir mit einander vergehn; Zum Tode nur würd' uns das Leben, Müßt' unsre Liebe verwehn.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Wir haben uns beide verstanden", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig, Otto Klemm, 1847, page 40. Appears in Frühlingsmelodieen
4. Ständchen  [sung text not yet checked]
Das Lüftchen flattert [in's]1 Rosenbett Und faltet die Flügel zum Schlafen, Die Nachtigall schwelgt im Liebesduett Und lockt zum beglückenden Hafen. Der Geist der Liebe durchwandelt sacht Die Felder im Abendgolde -- Es kommt die Nacht, die süße Nacht, O gönne die Nacht mir, du Holde! Der Himmel blaut durchsichtig und hehr, Es herrscht ein heiliges Schweigen, Ich höre nur glühende Seufzer schwer Aus einsamen Herzen steigen. Der Geist der Liebe durchwandelt sacht Die Felder im Abendgolde -- Es kommt die Nacht, die süße Nacht, O gönne die Nacht mir, du Holde!
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Das Lüftchen flattert in's Rosenbett"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Dichtergarben vom Felde deutscher Lyrik, zusammengetragen von Adolph Boettger, Braunschweig, Druck und Verlag von George Westermann, 1852, as the third of three Lieder der Liebe, p. 164. Note: the poems are indeed by the editor.
1 Möhring: "um's" (Hofmeister); further changes may exist
not shown above.
5. Volkslied  [sung text not yet checked]
Und hätt ich Dich wirklich so schwer gekränkt? Ach Liebchen, was soll das Weinen; Hab' lustig ich auch den Becher geschwenkt, Kann's Keiner doch ehrlicher meinen. Denk, was sonst der Frühling von Dir hält, Drum, Liebchen, was soll das Weinen! Kaum daß sein Strahl auf die Thräne Dir fällt, Wird ein Regenbogen erscheinen!
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Und hätt ich Dich wirklich so schwer ", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig, Otto Klemm, 1847, page 38. Appears in Frühlingsmelodieen
6. Umsonst lacht der Viole  [sung text not yet checked]
Umsonst lacht der Viole, Der Rose schöne Zier, Mit Deinem Lebewohle Schied alle Freude mir. Geheim nur Deiner denken, Die nimmer kehrt zurück, Mich in Dein Bild versenken, Ist meiner Seele Glück. Nun streu' ich meine Klage Wie Blumen in den Wind, Da meiner Liebe Tage In Nacht zerflossen sind.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Umsonst lacht der Viole"
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Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Dritte vermehrte Auflage, Leipzig, Otto Klemm, 1847, page 53.